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Nidwalden

Nextbike kommt in Obwalden und Nidwalden richtig in Fahrt

Das Veloverleihsystem Nextbike kommt an. Selbst im Winter wird das Angebot rege genutzt – auch an den neusten Stationen. Mit dem Schritt ins E-Bike-Zeitalter tut sich der Betreiber allerdings noch schwer.
Immer mehr Gemeinden machen mit bei Nextbike, auf dem Bild Gemeindevertreter an einem entsprechenden Medienanlass.  (Bild: Oliver Mattmann (Hergiswil, 24. März 2017))

Matthias Piazza

Auch die jüngste Nextbike-Sta­tion wird rege genutzt. Über 160-mal wurde beim Bahnhof Dal- lenwil seit Inbetriebnahme im vergangenen Juli ein Velo ausgeliehen. Spitzenmonat war der September mit 42 Fahrten. «Das sind sehr erfreuliche Zahlen nach einem halben Jahr», sagt dazu Bettina Fenk, Leiterin Betriebe und Service von Caritas Luzern, welche das Nextbike-Angebot in den Kantonen Ob-/Nidwalden und Luzern als Franchisenehmer des Leipziger Veloverleihunternehmens betreibt, das in 25 Ländern weltweit tätig ist.

«Viele Benutzer nehmen das Velo vom Bahnhof zur Talstation der Luftseilbahn Dallenwil–Niederrickenbach», sagt Bettina Fenk. Auch die Oberdorfer, welche selber drei Veloverleihsta­tionen haben, profitierten so von einer besseren Verbindung an den Bahnhof Dallenwil. Auch dies werde geschätzt.

Erfolgreicher Start in Stans und Stansstad

Auch in der Gemeinde Stans startete Nextbike erfolgreich. Mit 8307 Ausleihungen im vergangenen Jahr hat sich die Nachfrage gegenüber dem ersten Betriebsjahr praktisch verdoppelt. Nicht nur beim Bahnhof, auch beim Standort bei der Nidwaldner Kantonalbank ist die Nachfrage hoch. Einen fulminanten Start legte Nextbike auch bei den sieben Stationen in Stansstad hin. Wurde im ersten Betriebsjahr 2017 rund 1700-mal ein Velo ausgeliehen, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf über 2400.

Im vergangenen Dezember wurde mit den beiden neuen Nextbike-Stationen an den Bahnhöfen Alpnach und Alpnachstad eine weitere Lücke geschlossen. «Wir sind mit der Gemeinde im Gespräch, auch im Dorf weitere Stationen einzurichten», hält Bettina Fenk fest.

Damit kann man nun an rund 200 Nextbike-Stationen in Stans, Stansstad, Wolfenschiessen, Oberdorf, Ennetmoos, Hergiswil, Dallenwil, Sarnen, Alpnach, Alpnachstad, Luzern, Horw, Kriens, Emmen, Sursee und Küssnacht gesamthaft rund 1000 Velos ausleihen. Viele Gemeinden oder Firmen stellen ihren Bürgern beziehungsweise Angestellten das Angebot kostenlos zur Verfügung. Übrige Benutzer bezahlen 2 Franken pro Stunde.

Im Jahr 2017 hat man vom Sommer- auf den Ganzjahres­betrieb umgestellt – mit Erfolg. «Auch im Winter leihen die Leute rege unsere Nextbike-Velos aus, auch wenn an einem durchschnittlichen Wintertag nur halb so viele Fahrten zurückgelegt werden wie an einem Spitzentag im Sommer», so Fenk.

Noch immer weisse Flecken auf der Landkarte

Auf den Lorbeeren ausruhen wolle man sich aber nicht. Caritas strebt eine flächendeckende Nextbike-Versorgung in Ob- und Nidwalden an. «Ennetbürgen, Buochs und Beckenried ins Netz aufzunehmen, wäre vor allem für den Tourismus interessant», bemerkt Fenk. Die Gemeinden hätten bis jetzt allerdings kein grosses Interesse signalisiert, nun klopfe man beim Kanton an. Viel Arbeit gibt’s noch in Obwalden, wo Nextbike wie erwähnt erst in Sarnen, Kägiswil, Wilen, Kerns und an den Bahnhöfen Alpnach und Alpnachstad vertreten ist.

«Unsere Kunden schätzen, dass sie unsere gut gewarteten und betriebsfähigen Velos an festen Stationen ausleihen und an irgendeiner anderen Station wieder zurückgeben können», erklärt sich Bettina Fenk den Erfolg.

Vorderhand muss man allerdings noch vollständig selber in die Pedale treten. E-Bike ist noch Zukunftsmusik. «Akkus sind noch relativ teuer und in einem Sharingsystem aufwendig zum Laden», beschreibt Bettina Fenk die Herausforderungen, «aber es ist ein Thema.»

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