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Schweighof-Quartier

Neues Gastro-Bildungszentrum in Kriens geplant – noch fehlen 3 Millionen Franken

Für die Finanzierung des 19-Millionen-Neubaus im Krienser Schweighof muss Gastro Luzern auf Sammeltour gehen.

Gewohnt wird im Krienser Schweighof schon in rund 600 Wohnungen – die letzten zwei Häuser sind aktuell im Bau. Bei den Gewerbebauten hingegen stockt die Entwicklung seit dem Baubeginn des Quartiers vor bald zehn Jahren. Nur ein einziges Bürogebäude wurde realisiert. Doch nun kommt Bewegung in die Angelegenheit: Gastro Luzern will an der Ringstrasse sein neues Bildungszentrum G'Art bauen.

So stellen sich die Planer die Fassade des künftigen Bildungszentrums vor.
Bild: Visualisierung: zvg/TGS

Die Rede ist von einem Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung beispielsweise von Köchen und Restaurantfachangestellten, aber auch für das Personal von gastgewerbenahen Berufen. In dem sechsstöckigen, langgezogenen Gebäude, das von TGS Architekten Luzern entworfen wird, sind konkret folgende Nutzungen vorgesehen:

Erdgeschoss: Empfangshalle, die auch für Events genutzt werden kann, mit Sitzinseln; Administrationsräume; je ein Schulungs- und Pausenraum, die verbunden werden können

1. Stock: Übungsrestaurant und Gastroküche

2. Stock: Schulungsräume, Hotelzimmer

3. Stock: Flexible Büroräume (auch vermietbar)

4. Stock: Soll verkauft werden für Gewerbe-/Büronutzung

5. Stock: Dachterrasse

So könnte die Empfangshalle des Bildungszentrums dereinst aussehen.
Bild: Visualisierung: zvg/TGS/Miljana Mladenovic

Als Bauherrschaft tritt die Stiftung für gastgewerbliche Berufsbildung auf. Deren Präsident Moritz Rogger erklärte am Dienstag vor den Medien, dass das bisherige, 1989 bezogene Bildungszentrum an der St. Karli-Strasse in Luzern aus allen Nähten platze. Grund dafür sei der stetige und auch geforderte Ausbau ihres Angebots. «Eine Aufstockung haben wir geprüft, doch hätte sich diese aus verschiedenen Gründen hingezogen», sagt er. Bei einer Totalsanierung wäre während der Bauphase zudem ein Ausweichstandort nötig. «Und am Ende wären die Platzverhältnisse eng geblieben, obschon wir viel Geld ausgegeben hätten», sagt Rogger.

Der heutige Standort der G'Art an der St. Karli-Strasse in einer Archivaufnahme.
Bild: zvg

Für den Neubau hat die Stiftung über dreissig Standorte geprüft und sich für den Schweighof entschieden. «Weil die ÖV-Anbindung stimmt und die Lage optimal ist», sagt Rogger. Der 14er Bus hält quasi vor der Türe und die S-Bahn-Haltestelle Kriens Mattenhof ist wenige Gehminuten entfernt.

Mit der Eigentümerin Suva konnte die Stiftung einen Baurechtsvertrag über achtzig Jahre abschliessen. «Zu sehr guten Konditionen», wie Thomas Tellenbach, Leiter der Geschäftsstelle von Gastro Luzern, sagt. An der St. Karli-Strasse gehört der Stiftung das Grundstück. Tellenbach sagt: «Wir hätten gerne etwas gekauft, doch das war nirgends möglich.»

Kanton leistet 2 Millionen Solidarbürgschaft

Für das bisherige Gebäude laufen bereits Verkaufsverhandlungen, die kurz vor dem Abschluss stehen. Dabei ist garantiert, dass G'Art an der St. Karli-Strasse bis zum Bezug des Neubaus bleiben kann. Den Verkaufserlös kann die Stiftung gut gebrauchen: Der Neubau im Schweighof wird rund 19 Millionen Franken kosten – 16 Millionen davon sind gesichert, unter anderem durch die Bank, dazu 2 Millionen durch eine Solidarbürgschaft des Kantons. «Das Kompetenzzentrum ist extrem wichtig für uns und ergänzt das Angebot der kantonalen Berufsschule», sagt Daniel Preckel, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung. Jährlich werden im Luzerner Gastgewerbe rund 150 neue Lehrverträge abgeschlossen. Aktuell besuchen rund 600 Lernende Kurse und Angebote im Bildungszentrum von G'Art.

Zur Deckung von 3 der 19 Millionen Franken Baukosten muss die Stiftung noch weitere Geldgeber finden. Zeit hat sie dafür rund drei Jahre. Ende 2027 soll der Neubau eröffnet werden. Als nächster Schritt wird nun das Gesuch für eine kleine Anpassung in der Geschosshöhe eingereicht, denn für das Areal besteht bereits ein bewilligtes Projekt eines Bürogebäudes. 2025 folgt das Baugesuch für den eigentlichen Mieterausbau.

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