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Zug

Neue Alterswohnungen sind fast fertig – für eine gab es ein unmoralisches Angebot

Die Stiftung Alterszentren Zug und die Bürgergemeinde bauen 48 Wohnungen. Die Alterssitze in der Grösse von 2,5 und 3,5 Zimmern sind begehrt. Erstaunlicherweise sind manche dennoch frei.
Die Aussicht überzeugt auch bei schlechtem Wetter. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 4. August 2021))
Die ersten Wohnungen sind bald bezugsbereit. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 4. August 2021))
Blick in eine Küche. (Bild: Stefan Kaiser (Zug, 4. August 2021))
Stiftungspräsident Hans Christen (rechts) und Bürgergemeinde-Vertreter Markus Wetter freuen sich über die neuen Wohnungen. (Bild: Stefan Kaiser (Zug 04. August 2021))

Marco Morosoli

 

An der Waldheimstrasse 39 und 41 in Zug befindet sich derzeit das ansprechende Neubauprojekt «Waldheim - Wohnen mit Dienstleistungen» im Bau. Die Neubauten umfassen 22 2,5-Zimmer sowie 26 3,5-Zimmer-Wohnungen. Sie sollen das Gebiet der Nachbarschaft St. Michael bereichern, wie auf www.waldheim-zug.ch zu lesen ist. Die ersten Mieter werden am 1. September einziehen.

«In diesen Gebäuden gibt es keine Stolperfallen», versichert Hans Christen. Er ist Präsident der Stiftung Alterszentren Zug. Es seien auch alle anderen gesetzlichen Vorgaben an die Wohnungen erfüllt. So gehen die Türen in den Nasszellen nach aussen auf. So könnte man, wie Christen bemerkt, bei einem Sturz einer Bewohnerin oder eines Bewohners, schnell eingreifen.

Mietpreise sind deutlich tiefer als normal

Die Wohnungen sind altersgerecht gebaut. Zum Einsatz kam viel Holz, helles Holz. Bei einem Rundgang durch eine Wohnung im obersten Stock fällt die hervorragende Aussicht auf. Der Seeblick, den fast alle geniessen können, steigert die Attraktivität der Anlage zusätzlich. Hans Christen erzählt von einem Interessenten, der ihm ein unmoralisches Angebot gemacht habe:

«Ich zahle den doppelten Preis für die oberste Wohnung.»

Der ehemalige Stadtrat sagt bestimmt: «Ich habe dankend abgelehnt.» Der durchschnittliche Mietpreis betrage rund 2000 Franken. Eine ähnlich grosse Wohnung am freien Markt mit den gleichen Voraussetzungen wäre sehr viel teurer.

Energetisch nach heutigen Standards

Ursprünglich hätten sich rund 250 Interessenten für eine Wohnung in der Anlage angemeldet. «Aktuell gibt es nun sogar noch drei vermietbare Wohnungen», sagt der Stiftungsratspräsident. Energetisch entsprechen die beiden Häuser mit Wohnungen für Senioren höchsten Ansprüchen. Für die Wärme sorgt eine Erdsonde. Auf dem Dach sorgt eine Fotovoltaikanlage für zusätzliche grüne Energie.

Im Eingangsbereich gibt es einen Gemeinschaftsraum. Hans Christen hält fest, dass eine dauernde Betreuung vor Ort im Konzept nicht vorgesehen sei. Die Bewohner könnten wohl vom Mahlzeitenservice profitieren, es ist auch die Rede von einem Wäsche- und Reinigungsservice. Parkierungsmöglichkeiten gebe es auch nur reduziert: «Beim Start geht aber die Rechnung mit den 21 eingerichteten Parkplätzen in der Tiefgarage genau auf.» Was in dieser Hinsicht sicher auch hilft, erklärt der Stiftungsratspräsident der Alterszentren Zug so: «Wir kennen unsere Klienten.»

Die Bürgergemeinde mit ins Boot geholt

Für die Realisierung der Anlage, die ein schon lange in der Stadt Zug gesuchtes Angebot abdeckt, konnten die Alterszentren Zug eine zweite Institution gewinnen. Einen Teil des Grundstückes treten sie nämlich im Baurecht ab. Auf diesem hat die Stiftung mit der Bürgergemeinde Zug den Bau der beiden Gebäude gestemmt. 51 Prozent der Anteile in dieser Baupartnerschaft gehören der Stiftung, der Rest ist im Eigentum der Bürgergemeinde. Diese hat in diesem Bereich Erfahrung, betreibt sie gemäss Bürgerrat Markus Wetter doch die Alterswohnungen neben dem Seniorenzentrum Mülimatt in Oberwil. Der Bürgergemeinde-Vertreter Markus Wetter sagt: «Wir sind ein gutes Team.»

Herausfordernd für die Bauherrschaft war der Baugrund. Es mussten ungefähr 200 Pfähle eingebohrt werden. Für die Erstellung der beiden Gebäude mussten die beiden Parteien 23,5 Millionen Franken (ohne Land) einsetzen. Da es sich um keine Renditeobjekte handelt, schaffte es die Bauherrschaft – wie bereits erwähnt – die Mieten für Zuger Verhältnisse moderat zu halten. «Am Schluss muss es jedoch für alle aufgehen», stellt Hans Christen fest.

Die Mieterinnen und Mieter vieler Wohnungen in beiden Gebäuden dürfen sich jedenfalls auf eine tolle Aussicht freuen.

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