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«Repair Café»

Neu werden in Kriens Handys, Kleider oder technische Geräte gratis geflickt

Das «Repair Café» findet diesen Sommer neu auch in Kriens statt. Das Ziel ist, den Anlass nachhaltig zu etablieren.

Im Neubad und Bourbaki Luzern oder im Kulturwerk 118 Sursee findet es bereits regelmässig statt. Nun wird das «Repair Café» nach Kriens ausgeweitet. Am 16. Juni, 14. Juli und 18. August können Leute von 15 bis 19 Uhr beschädigte Gegenstände ins Schappe Kulturquadrat bringen. Diese werden dort von Freiwilligen kostenlos repariert, nur die Ersatzteile müssen bezahlt werden. Die Krienser Jugendanimation unterstütze das Vorhaben aktiv, um auch vermehrt Jugendliche anzusprechen, denn solche würden die «Repair Cafés» bisher eher selten aufsuchen.

Reparaturarbeiten bei einem «Repair Café» im Bourbaki.
Bild: Bild: PD

«Wir haben mehrere Rückmeldungen von Personen erhalten, die sich ein ‹Repair Café› in Kriens wünschen», sagt Mitinitiant Werner Aeschlimann. Der Obernauer engagiert sich bereits beim Luzerner «Repair Café». Sein Ziel ist nun, den Anlass in Kriens zu etablieren und voraussichtlich für 2024 weitere Daten festzulegen. An welchem Standort, sei noch offen.

Fast alles wird repariert

Repariert werden könne «eigentlich fast alles», sagt Aeschlimann: Kleider, Velos, Spielzeug, Handys oder sonstige elektrische Geräte. Das Objekt müsse aber einfach transportierbar sein, Waschmaschinen oder grössere Möbel kämen daher nicht infrage. Die Reparaturen werden grösstenteils von pensionierten Fachleuten ausgeführt. Aeschlimann selbst ist gelernter Elektromechaniker.

Repariert wird vor Ort, wobei der Besitzer oder die Besitzerin des Objekts zusehen kann. «So kann er oder sie lernen, es beim nächsten Mal selbst zu flicken», sagt Aeschlimann. Bei komplexeren Fällen nehmen die Helferinnen oder Helfer das Objekt mit, um es zuhause oder in der offenen Werkstatt Tüftelwerk an der Unterlachenstrasse in Luzern fertig zu reparieren.

Werner Aeschlimann (mit weissem T-Shirt) während eines «Repair Cafés» im Bourbaki.
Bild: Bild: PD

«Die Motivation für uns ist, dass Reparieren die Umwelt und das Portemonnaie schont. Wir wollen einen Gegenpol zur Wegwerfgesellschaft bilden», sagt Aeschlimann. Organisiert sind die Freiwilligen in einem Verein. In Luzern engagieren sich rund 40 Personen, wovon etwa 15 zum regelmässigen Stamm gehören. Ein Ziel sei nun, auch für Kriens einen Pool aufzubauen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass jemand an verschiedenen Orten repariert, wie es Aeschlimann tut.

Die ersten «Repair Cafés» kamen 2009 in den Niederlanden auf, in der Stadt Luzern finden solche seit 2015 im Neubad und seit 2018 zusätzlich im Bourbaki statt. Auch in den anderen Zentralschweizer Kantonen gibt es «Repair Cafés». Die typische Kundschaft bestehe aus Familien, Menschen mit knappem Budget oder auch älteren Personen, die eine emotionale Bindung zu einem Gerät haben oder den sozialen Kontakt schätzen.

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