Seit Donnerstagabend herrscht am Luzerner Seebecken ein lebendiges Gewusel. Livemusik hallt übers Wasser, Essensstände laden zum Verweilen ein, bis in die Nacht hinein wird getanzt, getrunken und gegessen. Die Stimmung am neuen Musikfestival Luzern Live ist gelöst. Die Freude darüber, dass das im Publikum aus der ganzen Zentralschweiz beliebte Blue Balls einen Nachfolger gefunden hat, ist spürbar gross .
Die Veranstalter haben sich die positiven Reaktionen verdient. Trotz hohem Zeitdruck haben sie es geschafft, ein organisatorisch und musikalisch überzeugendes Festival auf die Beine zu stellen. Vernünftigerweise haben die Organisatoren das Rad nicht komplett neu erfunden, sondern auf bewährten Blue-Balls-Traditionen aufgebaut: Sowohl im Pavillon als auch auf dem Europaplatz lassen sich eher unbekannte Künstlerinnen und Künstler entdecken, während im KKL die vergleichsweise grossen Acts auftreten.
Dass am Luzern Live (noch) keine so klingenden Namen wie Iggy Pop oder Patti Smith auftreten, ist verschmerzbar. Vermisst wurde ohnehin vor allem die Festivalatmosphäre am See. Vorschnell wäre die Hoffnung, das Luzern Live könnte in Windeseile in die Star-Dimensionen des Blue Balls vorstossen. Das wird seine Zeit brauchen, zumal die Festivalkonkurrenz in der Schweiz auch nicht kleiner wird. Wir können und dürfen dem Luzern Live die Zeit geben, ein eigenes Profil zu gewinnen und Schritt für Schritt aus dem Schatten des Blue Balls zu treten.
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