Carmen Rogenmoser
Carmen Rogenmoser
60 Alterswohnungen sowie ein Pflegeheim mit 73 Betten sollen in Rotkreuz, gleich neben dem bestehenden Alterszentrum Dreilinden, entstehen. Geplant ist, dass die Gebäude gleichzeitig errichtet werden und Ende 2025 bezugsbereit sind. Beteiligt sind bei der Überbauung an der Buonaserstrasse die Stiftung Alterszentrum Risch/Meierskappel (SARM), die Gemeinde Risch Immobilien AG (Griag), die Bürger- und die Einwohnergemeinde.
In der Zeit vom 13. Januar bis zum 25. Februar 2021 haben diese Institutionen ein gemeinsames, öffentliches Vernehmlassungsverfahren durchgeführt. Kurz vorher fand eine Informationsveranstaltung per Videokonferenz statt. Rund 50 Personen haben teilgenommen. «Die Beteiligung war ansprechend gross und es wurden auch erfreulich viele Fragen gestellt», sagt Gemeindepräsident Peter Hausherr und ergänzt:
«Das Format per Videokonferenz war im Kontext von Corona das praktisch Machbare.»
Das Interesse am Thema sei vorhanden. «Die 36 eingegangenen Stellungnahmen haben aufschlussreiche, fundierte Hinweise gegeben, wie weiterverfahren werden soll, weshalb der Gemeinderat mit dem Prozess zufrieden ist», so Hausherr.
Das Vernehmlassungsverfahren habe gezeigt, dass das Vorgehen betreffend Überbauung an der Buonaserstrasse (VÜB) breit getragen wird. Die gleichzeitige Realisierung von 60 Alterswohnungen zusammen mit einem neuen Alters- und Pflegezentrum werde nur vereinzelt in Frage gestellt. Rückmeldungen hat es insbesondere zum Prozess gegeben: «Es sind Stimmen laut geworden, wonach mehr Zeit geschaffen werden soll, damit sich die Bevölkerung ein genaueres Bild des Bauvorhabens machen und das Projekt breiter abgestützt werden kann», führt der Gemeindepräsident aus. «Diese Hinweise haben wir aufgenommen. Die Verschiebung der Urnenabstimmung vom 13. Juni auf den 26. September trägt diesen Forderungen Rechnung.» Die Planung der Neubauten soll bis dahin fortgesetzt werden.
Nicht «die Katze im Sack kaufen»
Darauf zielt auch die Kritik der Grünen Risch-Rotkreuz ab: grundsätzlich befürworte man es, die Gebäude mit Alterswohnungen und einem Pflegeheim gemeinsam zu bauen. «Aber ohne öffentlich vorliegende Pläne der Machbarkeitsstudie, einem Raumkonzept und einem Betriebskonzept mit den darin enthaltenen Dienstleistungen für das Pflegeheim, lässt sich heute kein Geld sprechen», schreibt Hanni Schriber-Neiger, Kantonsrätin und Präsidentin der Grünen Risch-Rotkreuz, in einer Medienmitteilung. Die Bevölkerung wolle «nicht die Katze im Sack kaufen».
Ebenfalls zeigt man bei der Partei kein Verständnis für den Zeitdruck. Damit werde eine sorgfältige und detaillierte Planung verunmöglicht. «Dieses grosse und wichtige Bauprojekt für ‹Leben und Wohnen im Alter› von solcher Tragweite muss aus unserer Sicht über alle Generationen öffentlich diskutiert werden können und auch getragen werden.»
Die Verantwortlichen haben reagiert und so soll neben der Verschiebung der Abstimmung für das Bauprojekt eine erweiterte Projektsteuerung eingesetzt werden. Einsitz nehmen werden die sechs Ortsparteien sowie Mitglieder der Kommissionen Soziales/Gesundheit, Finanzstrategie und der Baukommission. Weiter ist vorgesehen, Echogruppen einzusetzen, in denen Bewohnerinnen und Bewohner des Alterszentrums, der Alterswohnungen, deren Angehörige und Mitarbeitende des Alterszentrums vertreten sein werden.
Diese Echogruppen werden in regelmässigen Abständen über Bauplanung, Betriebs-, Angebots- und Raumkonzepte informiert und angehört. «Das neue Alters- und Pflegezentrum ist, zusammen mit den 60 Alterswohnungen, ein wichtiger Meilenstein in der Strategie ‹Leben im Alter› von Risch. Eine breitere Abstützung kommt dem Projekt zugute», so Peter Hausherr.
Am Kredit ändert sich hingegen nichts
Das Betriebs-, Raum- und Angebotskonzept wird unter Einbezug externer Expertinnen und Experten und dem erweiterten Projektausschuss weiter erarbeitet. Nichts ändern soll sich hingegen an den Gesamtinvestitionen, wie Gemeindepräsident Peter Hausherr bestätigt. Geplant wird mit 67 Millionen Franken. Im Mai wird aber zuerst die Bürgergemeindeversammlung über eine nötige Änderung des Aktionärsbindungsvertrags mit der Einwohnergemeinde befinden.
Die Teilnehmenden der Vernehmlassung werden per E-Mail zum weiteren Vorgehen informiert. Ein erläuternder Bericht zum Projekt und weitere Unterlagen sind ab sofort auf der Website der Gemeinde aufgeschaltet. Damit werden weitere detaillierte Informationen zum VÜB zur Verfügung gestellt. Am 21. Juni ist zudem eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung geplant. Vorgängig zur Urnenabstimmung wird am 6. September anlässlich einer zusätzlichen Veranstaltung die Gelegenheit geboten, sich zum Vorhaben zu informieren und Fragen zu stellen.