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Kantonsrat

Nach Katastrophe von Blatten: Luzerner Grüne fordern schnellere Umsetzung von Klimazielen

Der Kanton Luzern soll bei den Massnahmen für den Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel einen Zahn zulegen, verlangt Laura Spring. Die Kantonsrätin der Grünen reicht ein dringliches Postulat ein.

Ein einzelnes Ereignis lässt sich nie eindeutig dem Klimawandel zuschreiben; darüber ist sich die Forschung einig. Doch er macht extreme Wetterereignisse wahrscheinlicher und intensiver. So halten es Forscher der ETH in Zürich für plausibel, dass die Klimaerwärmung zum Bergsturz in Blatten beigetragen hat, weil Permafrost und Gletscher schmelzen. Laut Laura Spring drängt die Zeit, um Massnahmen für den Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Die Stadtluzerner Kantonsrätin der Grünen verlangt darum mit einem dringlich eingereichten Postulat, dass der Regierungsrat Wege sucht, um die Umsetzung der Massnahmen aus dem kantonalen Klimabericht deutlich zu beschleunigen.

Grüne-Kantonsrätin Laura Spring.
Bild: zvg

Den Bericht hatte die Regierung im Herbst 2021 vorgelegt, nachdem das Parlament einen solchen nach einer Sondersession verlangt hatte. Diese wiederum kam nach den Klimaprotesten zustande. Seither haben Kanton und Gemeinden einige Massnahmen umgesetzt. In anderen Punkten sei man aber mit der Umsetzung in Verzug, wie der Kanton in seinem aktuellsten Jahresbericht einräumen muss. Ein Beispiel ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen. Diese wurden beim Verkehr im letzten Jahr gegenüber 2018 um 9 statt 13 Prozent verringert. Bei den Gebäuden waren es 9,3 statt 13 Prozent, beim Abfall 0 statt 3 Prozent. Nur in der Landwirtschaft und in der Industrie ist der Kanton auf Kurs. Dies bei Zielen, die laut den Grünen nicht die ambitioniertesten sind.

Hohe Kosten für Bewältigung der Krise

Für Laura Spring, die seit fast vier Jahren im Kantonsrat politisiert, ist klar: «Wenn wir in Rückstand geraten, wird es jedes Jahr schwieriger. Das Tempo muss jetzt also erhöht werden, um den Rückstand aufzuholen und den eigentlichen Absenkpfad zu erreichen.» Ein höheres Tempo bei den Klimazielen sei auch aus ökonomischen Überlegungen wichtig. «Bereits jetzt entstehen hohe Ausgaben, um Auswirkungen der Klimakrise zu bewältigen.» Das zeige sich aktuell bei der Katastrophe in Blatten. Der Kanton Luzern habe eine Million Franken gesprochen, um die Bevölkerung des Walliser Dorfs zu unterstützen. Diese Sofortmassnahme begrüssen die Grünen, aber es braucht mehr: «Solidarität mit den Bergregionen, die den Klimawandel bereits viel stärker spüren, heisst auch eine rasche Senkung der CO 2 -Emissionen.»

Über die Dringlichkeit des Vorstosses wird das 120-köpfige Kantonsparlament am Montag beraten. Damit das Postulat noch an der Junisession behandelt wird, ist eine Zweidrittelmehrheit nötig.

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