Niels Jost
Die Luzerner Regierung will die Anzahl Musikschulen reduzieren. Damit möchte sie die Qualität und Professionalität der Schulen sicherstellen. Die Massnahme aus der Aufgaben- und Finanzreform 18 trifft nun die Musikschule Triengen, zu der auch Lernende aus Schlierbach angehören. Mit ihren rund 200 Fachbelegungen ist die Schule zu klein, um eigenständig zu bleiben. Deshalb möchte sie sich der Musikschule Michelsamt anschliessen, wie die «Trienger Woche» schreibt.
Bei einer Fachbelegung handelt es sich um die Anzahl Fächer, welche die Schülerinnen und Schüler besuchen. Spielt ein Kind beispielsweise Klarinette und gleichzeitig in einem Ensemble, zählt das als zwei Fachbelegungen. Möchte eine Musikschule vom Kanton Beiträge erhalten, muss sie ab nächstem Schuljahr mindestens 500 Fachbelegungen haben.
Schulen arbeiten bereits zusammen
Aufgrund dieser Änderung hat die Musikschule Triengen schon 2020 eine Arbeitsgruppe eingesetzt und potenzielle Fusionspartner analysiert. Als Siegerin ist die Musikschule Michelsamt hervorgegangen, zu der die Gemeinden Rickenbach und Beromünster gehören. Bereits heute führen die beiden Schulen den jährlichen Stufentest gemeinsam durch. Auch die Jugendmusik Surental wird durch zahlreiche Bläserinnen und Bläser aus dem Michelsamt verstärkt, teilt die Musikschule Triengen mit. Ausserdem verfüge die Musikschule Michelsamt über ähnliche organisatorische Strukturen.
Ziel der Fusion sei es, Synergien zu nutzen. Dadurch sollen insbesondere die grösseren Ensembles gestärkt und interne Abläufe vereinfacht werden können. Auf Anfrage sagt Matthias Häfliger, Präsident der Musikschulkommission Triengen:
«Wichtig ist, dass unsere Schülerinnen und Schüler weiterhin vor Ort und bei den bisherigen Lehrpersonen in den Unterricht können.»
Bei den Schulgeldern soll es keine wesentliche Änderungen geben. Häfliger betont, dass auch die Trienger und Schlierbacher Schüler künftig von einem Geschwistern-Rabatt profitieren können. Denn einen solchen kennt die Musikschule Michelsamt bereits. Übernommen werden sollen von der neuen Partnerin auch alle Lehrpersonen.
Triengen stimmt im Dezember ab
Häfliger sieht den Zusammenschluss als Chance:
«Es sollen weiterhin möglichst viele Kinder den Musikunterricht besuchen und von einem professionellen und breiten Angebot profitieren können.»
Positiv stimmt ihn auch, dass die Musikschulkommission die Fusion einstimmig beschlossen habe. Auch die Kommission der Musikschule Michelsamt sowie die Gemeinderäte Beromünster und Rickenbach hätten die Fusionsanfrage positiv aufgenommen.
Die Trienger Stimmbürger befinden am 19. Dezember über den Zusammenschluss. Zuvor ist am 29. November ein Informationsanlass geplant. Die Gemeinde Schlierbach muss nicht über die Fusion abstimmen – sie hatte bereits vor Jahrzehnten Ja gesagt, als sie sich Triengen anschloss.
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