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Nidwalden

«Monsieur Claude und seine Töchter» sind auch 2022 in der Zwangspause

Die vergangene Theatersaison fiel schon coronabedingt ins Wasser. Doch auch im nächsten Jahr können die Buochser Theaterleute nicht auftreten.
Da durfte noch gespielt werden. «Eyses Heidi» in der Theatersaison 2020. (Bild: PD)
Daniel Danner, Präsident der Theatergesellschaft Buochs.
(Bild: PD)

Matthias Piazza

Matthias Piazza

In der 160-jährigen Geschichte der Theatergesellschaft Buochs liegt ein vergleichbares Ereignis, das den Theaterbetrieb dermassen beeinträchtigt, über 70 Jahre zurück. Während der beiden Weltkriege wurde nicht immer gespielt. Auch während der spanischen Grippe in den Jahren 1918 bis 1920 fanden keine Aufführungen statt. Beim Brand des Theaters 1875 und beim Theaterumbau 1947, oder während der Maul- und Klauenseuche 1966 wurde jeweils nur eine Saison pausiert. Die aktuelle Pandemie legt den Theaterbetrieb mindestens zwei Jahre lahm. Die Theatersaison 2020 konnte Ende März noch ganz knapp ordentlich beendet werden. 2021 fiel sie aus.

«Planungsunsicherheit ist zu gross»

Gross waren die Hoffnungen, das Stück «Monsieur Claude und seine Töchter» vom 15. Januar bis 6. März nächsten Jahres aufführen zu dürfen. Nun hat die Theatergesellschaft an ihrer ersten Sitzung nach den Sommerferien den Entscheid gefällt, auch auf die Spielsaison 2022 zu verzichten.

«Wir leben fürs Theater, doch schliesslich fügten wir uns der Vernunft», sagt Präsident Daniel Danner auf Anfrage. Eine Reihe von Gründen habe den Ausschlag gegeben. «Die Planungsunsicherheit ist zu gross, wir wissen nicht, wie sich die Dinge entwickeln, wie sich die Lage Anfang nächsten Jahres präsentiert.» Die Gesundheit der 24 Vereinsmitglieder und der Theaterbesucher stehe an erster Stelle. Und diese wolle man nicht aufs Spiel setzen. «Im schlimmsten Fall würde sich ein Schauspieler anstecken, was zur Folge hätte, dass das ganze Ensemble in Quarantäne müsste und die Theatersaison abrupt zu Ende wäre», sagt Daniel Danner. «Wenn man sich dauernd fürchten muss, sich oder andere anzustecken, macht Theaterspielen keinen Spass.»

Nicht zuletzt würden auch praktische und finanzielle Überlegungen eine Rolle spielen. «Wir wären auf eine volle Auslastung angewiesen, hätten aber den Saal nur zu etwa zwei Dritteln füllen können.» Auch wäre fraglich gewesen, ob die Leute Lust auf einen Theaterbesuch hätten, wenn sie ein Zertifikat vorweisen müssten, welches bescheinige, dass sie geimpft, getestet oder genesen seien.

Ohne Publikum zu spielen, ist keine Option

Zur Debatte stand auch eine Aufführung ohne Publikum, die auf Video aufgezeichnet würde. Dies sei keine Alternative. «Das ist nicht dasselbe. Wir brauchen die Reaktion des Publikums beim Spielen, müssen es spüren.»

Die Moral der Theaterleute sei noch immer intakt. «Wir nehmen die Situation, wie sie ist und freuen uns auf die Theatersaison 2023. Wir hoffen und sind überzeugt, dass es dann klappt. Es ist alles bereit zum Proben. Sobald es die Situation zulässt, können wir loslegen.»

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