Anian Heierli
Anian Heierli
Anian Heierli
Coronamassnahmen setzen die Fitnessbranche seit Monaten unter Druck. «Die Verzweiflung und Verbitterung in den betroffenen Wirtschaftsteilen ist gross», schreibt etwa der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter Verband (SFGV) aufgrund des momentanen Lockdowns light in einem offenen Brief an den Bundesrat. Wegen der Pandemie stünden 30'000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Vor diesem Hintergrund klingt es fast schon paradox, wenn jemand in der heutigen Krise ein neues Fitnesscenter eröffnen will. Doch genau das macht Unternehmer Michael Ammann (51) zurzeit in Altdorf. Und zwar am Standort der ehemaligen Fitness Goodlife GmbH an der Höfligasse 11. Die Räumlichkeiten werden übernommen und saniert.
Im Gespräch wird klar: Ammann weiss, was er tut. Der gelernte Sportlehrer gründete 1997 sein erstes Fitnesscenter im sankt-gallischen Wittenbach. Seither ist daraus die Kette Update Fitness AG entstanden, die schweizweit 900 Mitarbeiter beschäftigt. Zurzeit ist das Unternehmen mit über 50 Standorten vertreten. Stolz sagt er:
«Mit Altdorf sind es dann 14 Kantone und 58 Standorte.»
Zur Pandemie meint er: «Aus meiner Sicht ist das Risiko abschätzbar. Wir haben bereits fünf Monate ausgeharrt.» Für ihn ist das Ende der Krise in Sicht: «Es wird eine Zeit nach der Pandemie geben, auf die wir vorbereitet sind.» Selbstverständlich sei man aus unternehmerischer Sicht vorsichtig. Doch Ammann sieht in Uri und dem Standort mitten in Altdorf Potenzial. Er glaubt fest daran, dass im Kanton mehrere Center nebeneinander bestehen können.
Was also wird am Standort neu gemacht? Die Räume werden saniert. Heisst: Alles wird frisch gestrichen, es gibt neue Böden und eine Wand zwischen den drei bestehenden Trainingsräumen wird entfernt, damit es heller wird. «Auch der Grossteil der Geräte wird ersetzt», so Ammann. «Mit unserem Abo kann man an allen Standorten trainieren. Es ist wichtig, dass die Kunden überall dieselben Geräte in einem einheitlichen Farbkonzept vorfinden.»
Kunden sind im Schnitt 40 Jahre alt
Das Fitnesscenter richtet sich nicht an eine spezielle Gruppe. «Die Personen, die bei uns trainieren, sind im Schnitt 40 Jahre alt», so Ammann. Er erklärt: «In den Anfängen der Branche trainierten fast alle aus ästhetischen Gründen. Diese Gäste sind geblieben. Doch viele kommen auch, um aktiver und gesünder zu werden. Beispielsweise im Alter.» Sein Fazit: «Die Fitnessbranche hat sich gewandelt und professionalisiert, sie ist erwachsen geworden.» Seine Erfahrung zeige, dass sich eine breite Durchmischung gut vertrage. So wird es in Altdorf neben klassischen Kraft- und Cardiogeräten auch einen Platz für funktionelles Training geben.
Zum Konzept der Update Fitness AG gehören lange Öffnungszeiten: Von Montag bis Freitag sind die Räume von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr geöffnet, am Samstag von 6 bis 20 Uhr und am Sonntag von 8 bis 20 Uhr. «An stark frequentierten Zeiten ist immer ein Trainer vor Ort», sagt Ammann. Man schaffe deshalb mindestens zwei Vollzeitstellen. Welche Zeiten das genau sind, werde sich zeigen. Falls an Randzeiten niemand vor Ort ist, lässt sich zudem ein Trainer live über einen Bildschirm zuschalten, der beratend zur Seite steht.
15 Parkplätze zur freien Verfügung
Zu Beginn sind keine Gruppenkurse geplant. «Die Nachfrage können wir nicht abschätzen», so Ammann. Falls aber ein Bedürfnis spürbar sei, will man entsprechende Lektionen anbieten. Eine weitere Neuerung sind Gratisparkplätze für Kunden. Rund 15 Parkplätze werden in der angrenzenden Tiefgarage angemietet, die dann zur Verfügung stehen.
Im Branchenvergleich glänzt die von Krankenkassen anerkannte Kette Update Fitness AG vor allem mit dem tiefen Preis. Das Jahresabo kostet 690 Franken. «Böse Zungen sagen, ich kann nicht rechnen», so Ammann. «Der Preis funktioniert aber bereits seit 1997.» Daran wolle man auch festhalten. Er macht auf sein Einführungsangebot aufmerksam:
«Wer vor der Neueröffnung ein Abo löst, bezahlt 590 Franken. Das Abo läuft dann ab dem Eröffnungstag.»
Das genaue Datum ist noch unklar. Falls es mit den Lockerungen der Coronamassnahmen vorangeht, soll der Betrieb bereits Ende April oder Anfang Mai starten.