Zéline Odermatt
Zéline Odermatt
Zéline Odermatt
Die Vorbereitungen für den Heissluftballonstart liefen am frühen Abend auf dem Areal der Schweizerischen Paraplegiker-Stiftung auf Hochtouren. Während die Besucher noch das Apéro im Zelt nebenan genossen, stand Patrik Schmidle auf dem Feld neben den ausgebreiteten Ballonhüllen, die ein Volumen von 3700 Kubikmetern fassen. «Die Arbeiten vor dem Start dauern meistens rund 20 Minuten - wenn man geübt darin ist», erzählt Patrik Schmidle mit einem Zwinkern.
Denn geübt, das ist er. Vor 39 Jahren fuhr der Chef der Firma Ballon Service Buchrain erstmals in einem Korb mit. Am Donnerstag war er für die Organisation der Ballonstarts in Nottwil zuständig. Er sagte: «Wegen des schlechten Wetters fahren wir nur mit zwei Ballons, eigentlich wären acht rund um den See geplant gewesen.» Auch könne man wegen der schlechten Sicht nur auf rund 700 Meter hochfahren. «Normalerweise fährt man auf 2000 Metern um die Aussicht in vollen Zügen geniessen zu können», so Schmidle. Er wagt sich trotzdem in die Luft: «Als Ballonfahrer muss man das Wetter im Griff haben.» Ansonsten könne nicht viel passieren. «Es gibt nur sehr wenige Unfälle mit Heissluftballons.»
«Ich freue mich dabei zu sein»
Die Wetterbedingungen waren tatsächlich nicht ideal. Am Nachmittag regnete es kurz, pünktlich zum Start um 18.15 Uhr war es aber wieder trocken. Zunächst wurde die Luft innerhalb der Ballonhülle mittels eines Ventilators erwärmt. «Der Ballon fliegt, wenn der Temperaturunterschied 70 Grad zur Aussentemperatur beträgt», erklärt Schmidle.
Die Passagiere Jana Brunner und Sandro Häller halfen beim Aufblasen der Hülle. Die beiden 19-Jährigen aus Nottwil und Buttisholz fuhren zum ersten Mal in einem Ballon mit. «Ich habe ihn eingeladen», sagt Brunner. «Ich freue mich dabei zu sein und bin gespannt wie das so wird», fügt Häller hinzu.
Sobald die Ballonhülle genügend aufgeblasen war, stiegen die beiden nach und nach mit den anderen Passagieren in den Korb. Währenddessen wurde in regelmässigen Abständen die Luft mit Gasbrennern erhitzt. Einer der Passagiere rief aus: «Das ist ganz schön heiss hier drin». Der Ballon, mit einem Eigengewicht von 500 Kilogramm, begann sich langsam vom Boden zu heben - insgesamt kann er bis zu 1,5 Tonnen transportieren.
Und weg war der Ballon. Im Zeitlupentempo flog er über den Sempachersee hinfort, in die geplante Richtung nach Sempach und Emmenbrücke. «So genau kann man das aber gar nicht planen», meinte Schmidle im Voraus. Der Heissluftballon werde je nach Windrichtung fortbewegt. «Wir schauen wohin uns das Wetter treibt und suchen dann eine Wiese, auf der wir landen können», sagte der Ballonfahrer. Eine Landung sei mit dem Ballon sehr präzise möglich. «Auf dem Weg nach unten geben wir dann unserem Mitarbeiter am Boden Bescheid, damit er weiss, von wo er uns abholen muss.»
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