Giuseppe Gracias neuer Roman «Schwarzer Winter» handelt von einer Gruppe junger Klimaterroristen, die sich gerade aufmacht, mit der Kalaschnikow in der Hand den Vizepräsidenten der Schweizerischen Nationalbank zu entführen. Tun werden sie ihm nichts; sie filmen ihn nur in einem Schlachthof, aufgehängt zwischen zwei Schweinehälften. Das ist die eine, politische, zunehmend auch brutale Seite der Geschichte. Die andere, das ist die Erinnerung an die ungleiche Liebe zwischen Arbeitersohn Antonio Sala und Julia Schwarz, der Tochter eines reichen Bauunternehmers, die in den Sog einer radikalen Gruppe gerät.
Extremismus und Terrorismus beschäftigen den früheren Churer Bischofssprecher und heutigen Kommunikationsberater und Schriftsteller seit langem. Für sein zehntes Buch hat sich Gracia Rat geholt bei Bettina Röhl, der Tochter der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Und er hat mit Vertretern der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion gesprochen.
Der St.Galler Giuseppe Gracia (56) setzt sich in seinem flott geschriebenen, unterhaltsamen Roman «Schwarzer Winter» übergeordnet mit dem Klimaschutzaktivismus auseinander, der zunehmend woke und militant agiert. Sind das notwendige Radikalitäten zum Schutz unserer Lebensgrundlage? Oder sind es einfach nur gesellschaftliche Verirrungen? Was bedeutet das für unser demokratisches System? Über diese und weitere Fragen diskutiert Gracia, nebst Lesung, am Dienstag, 4. April 2023, im Luzerner Buchhaus Stocker mit Jérôme Martinu, Chefredaktor der «Luzerner Zeitung». (chm)
Giuseppe Gracia: «Schwarzer Winter», Fontis Verlag, 2023, 272 Seiten, Fr. 26.90. – Diskussion und Lesung am Dienstag, 4. April, um 19.30 Uhr im Buchhaus Stocker, Hertensteinstrasse 44, Luzern (Eintritt: 10 Franken, mit Kundenkarte kostenlos); um Reservation wird erwünscht: stocker@buchhaus.ch oder Tel. 041 417 25 25.
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