Martin Uebelhart
Im Chalet Seefeld, dem Klubrestaurant des Sportclubs Buochs, kehrt bald wieder Leben ein – wenn auch zunächst noch nicht in der Gaststube. Der Verein hat mit Markus Linder einen neuen Gastgeber gefunden, nachdem der bisherige Pächter Joel Odermatt sich entschlossen hat, etwas Neues zu suchen.
«Es ist eine Herausforderung», sagt Markus Linder, angesprochen auf die Pandemie-Situation. «Als Unternehmer muss man Mut haben und Probleme lösen, wenn sie auftauchen». Ab dem 1. März übernimmt er das «Chalet» offiziell als Wirt. Los geht’s schon tags zuvor: «Am 28. Februar werden wir anfangen und einen Take-away-Stand betreiben», erzählt er. Das sei vorläufig an jedem Wochenende geplant. Unter der Woche wird er mittags ein Take-away-Menu anbieten. Doch Linder schaut auch schon weiter in die Zukunft.
«Es kann ja nicht immer so weitergehen»,
ist er überzeugt. «Die Lockerungen müssen kommen, der Widerstand wird grösser.» Er hofft, dass er im April die Terrasse des Restaurants öffnen kann. Und wenn die Restaurants auch in den Innenräumen wieder Gäste empfangen dürfen, will er eine kleine, aber feine saisonal abgestimmte Speisekarte auflegen. «Wir werden eine gutbürgerliche Küche anbieten», sagt er zu den Plänen. Ideen hat er auch für spezielle Angebote für die «Böötler» im benachbarten Hafen. Feriengäste vom Campingplatz möchte er ebenfalls zu seinen Besuchern zählen. «Und der Kanuclub hat mich auch schon für eine Zusammenarbeit kontaktiert», so Linder. Anfangen will er mit einem Koch oder einer Köchin – da ist er noch auf der Suche – und einer Serviceangestellten.
Markus Linder ist in einer Gastronomen-Familie aufgewachsen. Nach einer Lehre als Heizungsmonteur hat er im Happy Day in Wolfenschiessen, in der Chatze Bar in Buochs und in der Bar des Posthotels in Oberiberg gearbeitet. Dann hat er der Gastronomie zunächst den Rücken gekehrt. Er war im Autohandel tätig, führte eine Brockenstube, importierte zusammen mit einem Kollegen in einer eigenen Firma Weine und Delikatessen aus Spanien und arbeitete in der Versicherungsbranche. «Doch die Gastronomie fehlte mir», so Markus Linder. Er machte eine Ausbildung für Gastrounternehmer und das Wirtepatent. Während er schon an einem anderen Pachtobjekt dran war, erhielt er den Tipp, dass der SC Buochs für sein «Chalet» einen Pächter sucht. Er und der Verein wurden handelseinig. Der 42-jährige Markus Linder lebt in Obernau, ist verheiratet und hat drei Kinder.
«Das ‹Chalet› hat eine grosse Bedeutung für den SC Buochs»,
sagt Co-Präsident Daniel Gasser im Gespräch. «Das Klubrestaurant ist wichtig für unser Vereinsleben.» Der SC Buochs sei einer der grössten Vereine im Kanton Nidwalden, er umfasse 25 Mannschaften. Gleichzeitig bringe der Restaurantbetrieb sowohl dank den Mitgliedern wie auch dank anderer Gäste Einnahmen in die Vereinskasse. Gasser ist überzeugt, dass es wichtig sei, dass es im Gebiet Seefeld eine Einkehrmöglichkeit gibt. «Gerade wenn man sich die Entwicklung in den vergangenen Jahren beim Campingplatz und dem Bootshafen anschaut.»
Das Vereinsleben des SCB ruht allerdings derzeit pandemiebedingt «Wir können nur mit den Junioren bis 16 Jahre trainieren», hält Gasser fest. Bei den Aktiven laufe gar nichts: «Wir könnten zwar in Kleingruppen bis fünf Personen trainieren, doch wir dürfen nicht auf die Sportplätze.» Keine Anhaltspunkte gebe es dafür, ob und wann die Fussballmeisterschaft in der 1. Liga, aber auch in den unteren Ligen weitergehe. In der jetzigen Situation einen Pächter für das «Chalet» zu finden, sei sicher nicht ganz einfach gewesen, räumt er ein. Es brauche eine gewisse Risikobereitschaft. «Doch wenn man die Zahlen der vergangenen 15 Jahre anschaut, bietet das Lokal auch Chancen», ist er überzeugt. Klar sei, dass ohne den Spielbetrieb im Seefeld einiges weniger an Umsatz generiert werde, «auch wenn bei schönem Wetter viele Leute unterwegs sind.» Er persönlich glaube, dass ein Ende der Einschränkungen absehbar sei.
Auf die Vereinsmitglieder und auch auf Arbeiter hofft Markus Linder für sein Mittagsangebot ab dem kommenden Monat: «Das Wetter wird immer besser, es ist eine wunderschöne Lage hier, es gibt genügend Parkplätze und eine Toilette steht auch zur Verfügung.»