Die Zuger Staatsanwaltschaft hatte letzte Woche das Verfahren gegen Hürlimann eingestellt. Er habe damit die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge frei zu schildern, ohne zu riskieren, sich der Behinderung der Untersuchung schuldig zu machen, sagte Hürlimann. Dabei stütze er sich auf die Akten der Staatsanwaltschaft, die ihm vorlägen.
«Einmalige private Kurzschlusshandlung»
Er habe nie bestritten, dass es zu einer intimen Annäherung gekommen sei - nicht aber zum Geschlechtsverkehr, sagte Hürlimann. Daran halte er fest. Was an der Landammann-Feier vom 20. Dezember 2014 geschehen sei, sei «eine einmalige private Kurzschlusshandlung von zwei erwachsenen Personen» gewesen. Leider könne er die rund 20 Minuten nicht rückgängig machen.
Hürlimann warf in seinen Ausführungen Spiess-Hegglin vor, sie habe den Medien gegenüber immer wieder Dinge gesagt, die gemäss Akten nicht stimmten. Dazu gehöre etwa die Angabe, sie selbst habe nie Strafanzeige eingereicht: Tatsächlich habe sie dies jedoch am 22. Dezember 2014 getan.
«Tiefe Wunden bleiben»
Die Voruntersuchung hatte Hürlimann vom Verdacht auf Schändung seiner Kantonsratskollegin entlastet. Mit der Einstellung des Verfahrens wurden ihm Genugtuung und Entschädigung zugesprochen. Dies unterstreiche zwar seine Unschuld zusätzlich, ändere aber nichts daran, «dass tiefe Wunden bleiben».
Seit er in den Medien als verdächtiger Schänder veröffentlicht worden sei, «ist nichts mehr, wie es einmal war», sagte der 41-Jährige. Er habe das SVP-Kantonspräsidium verloren, und auch das Kantonsratsmandat und die Parteimitgliedschaft habe man ihm absprechen wollen.
Hürlimann hatte am 1. April Spiess-Hegglin wegen Verleumdung und übler Nachrede angezeigt. Das Verfahren ist hängig. Er halte an der Klage fest, sagte der SVP-Politiker.
Spiess-Hegglin hält an ihren Aussagen fest
Jolanda Spiess-Hegglin selbst wollte zu den Äusserungen Hürlimanns keine Stellung nehmen. Es sei dessen gutes Recht, «diejenigen Fakten aus dem Verfahren breitzuschlagen, welche ihm gerade genehm» seien.
Sie halte vollumfänglich an ihren Aussagen fest und werde weiter keinen Kommentar abgeben: «Ich habe alles gesagt, was es für mich zu sagen gibt».
sda/rem
Kommentare
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Vielleicht habe ich etwas verpasst aber man kann im Gegensatz zu den geschätzten Herren Bohnenblust und Odoni-Weber auch der Meinung sein, dass politische Performance nichts mit einem derart persönlichen Ausrutscher zu tun hat und Rücktrittsforderungen allein deswegen nicht gerechtfertigt sind. Was zählt, ist die Arbeit.
Umsomehr verstörend kommt ist die Tatsache daher, dass sich Frau Spiess schon auf ihren Wahlplakaten in einem Abercromie&Fitch (sic!) T-Shirt abbilden liess nur weil es grün war, ein Umstand, welcher beweist dass sie sich auch fachlich-politisch nicht auskennt und dies ist nun wirklich Grund für einen Abtritt der Dame vom politischen Parkett, denn merke: Nicht überall wo grün draufsteht ist auch grün drin.
Herr Felber, Ihre Antwort in Ehren! Aber Sie sehen ja bei wem es plus hat, also liegen wir doch nicht so falsch! Oder haben ihre Parteifreunde die online Zeitung noch nicht gelesen? Schönen Abend gewünscht
Wir beide vertreten wahrscheinlich eine recht ähnlich politische Linie Herr Bohnenblust, nur wird man überhaupt nie fertig, wollten wir die Unterwäsche aller Politiker durchleuchten bevor's an die Arbeit geht. Dann würde sich - so ist zu befürchten - nämlich gar keine/r mehr qualifizieren.
Bravo Herr Bohnenblust. Nun ist es also klar. Er hat nicht? Sie sagt doch? Er sagt nein? Sie weiss nichts?... Was soll das? Egal wer wen beschuldigt und egal welcher Partei sie zugehören, beide sollten von ihren politischen Ämtern zurücktreten, aber sofort! Solche "Kindsköpfe" haben in der Politik nichts verloren.
B.A.Odoni, Rain
Langsam aber sicher reicht dieses Schmierentheater. Alles auf kosten der Steuerzahler. Beide sollen schweigen und zurücktreten. Dazu muss soll die JSH kräftig zur Kasse gebeten werden, für falsch Aussagen, Lügen, in Anspruch nehmen des Spitales, Ärzte und Anwälte. Wäre Hü ein SP und JHS eine von der SVP würden ganz andere Töne fallen. Aber eben, falsche Partei aber Typisch AL / Grün