In der Sust Stansstad tritt die Künstlerin Marion Mischler erstmals mit einer grossen Ausstellung an die Öffentlichkeit. Vom 25. Oktober bis am 25. November können ihre Werke in der Ausstellung «Schichtenspielerei» begutachtet werden.
Es ist eine der seltenen Gelegenheiten, eine Künstlerin aus Nidwalden zu entdecken, die im Verborgenen kraftvolle Bilder malt, diese mit Erfolg verkauft, aber noch nie eine Einladung für eine eigene Ausstellung erhielt. Die Kulturkommission Stansstad wurde vor vier Jahren auf Marion Mischler aufmerksam, als sie zusammen mit 18 weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern aus Stansstad an der Werkschau «Stansstader Kunstschaffende ziehen einen goldenen Faden durch die Sust» mit einem Bild teilnahm.
Von A bis Z abstrakt
Die Freude am kreativen Gestalten begleitet Marion Mischler seit der frühen Kindheit, doch den Schritt zu einer systematischen Auseinandersetzung mit der Kunst machte sie erst vor zehn Jahren, als sie die Malschule von Erica Wittenwiler in Steinhausen besuchte und immer wieder Malferien in Ligurien verbrachte. Von Anfang an entschied sie sich für die abstrakte Kunst, denn dieses Genre gibt ihr das grösste Gefühl von Freiheit und erlaubt das Eintauchen in eine Welt der Farben, Formen und Strukturen. Die Künstlerin fühlt sich immer dann frei, wenn sie vor einer leeren Leinwand steht und planlos die ersten Pinselstriche setzt.
Was als schwerelose Malerei beginnt, entwickelt sich meist zu einem langen Prozess, denn die Malerin liebt es, Schicht um Schicht aus ganz verschiedenen Materialien wie Papier, Strukturmasse, Sand, Rost, Farben und Pigmenten aufzutragen und mit Acrylfarben zu mischen. Das Resultat kann durch Abkratzen, Mischen und Auftragen wieder und wieder geändert werden. Nicht umsonst trägt die Ausstellung den Titel «Schichtenspielerei». Dazu kommt, dass Marion Mischler gleichzeitig an mehreren Bildern arbeitet. Wie lange der Entstehungsprozess dauert, weiss deshalb nicht einmal sie selbst. Sie betont, dass ein Werk erst dann fertig sei, wenn es etwas Persönliches von ihr enthalte und wenn ihr Name darunter stehe.
Sichtbarkeit
Anstelle des Titels «Schichtenspielerei» überlegte sich Marion Mischler eine Zeit lang, den Begriff «Sichtbarkeit» zu verwenden. Die Künstlerin setzt das Wort auch mit «Selbstbewusstsein» gleich und möchte damit ausdrücken, dass sie sich nach einer zehnjährigen Künstlertätigkeit auf die Ausstellung freue und für die Reaktionen des Publikums bereit sei. (sy/zvg)
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.