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Luzern

Luzernerin kreiert diesjährige Weihnachtsbriefmarken der Post: «Ich wollte Gemütlichkeit vermitteln»

Die Weihnachtsbriefmarken der Post erfreuen sich jedes Jahr grosser Beliebtheit. Der diesjährige Briefmarkenbogen wurde von der Luzernerin Marijke Laupper entworfen und widmet sich typisch winterlichen Momenten.
Die von Marijke Laupper gestalteten Briefmarken. (Bilder: Jakob Ineichen (Kriens, 28. Oktober 2020))
Marijke Laupper in ihrem Atelier «Die Illugrafen» in Kriens.
Platten-Covers aus dem Projekt «High 5». (Bild: Marijke Laupper)

Pablo Mathis

Pablo Mathis

Pablo Mathis

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Pablo Mathis

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Pablo Mathis

Die am Donnerstag von der Schweizerischen Post offiziell vorgestellten Weihnachtsbriefmarken kommen aus Luzern. Genauer gesagt entstammen sie der Hand der Luzernerin Marijke Laupper. Die 45-jährige Illustratorin und Polydesignerin 3D entwarf die mit Glühwein, Guetzli, Laterne und Vogelhaus verzierten Briefmarken. Laupper:

«Die Gegenstände sollen die für Weihnachten und die winterliche Jahreszeit typische Gemütlichkeit vermitteln.»

Bis zu den fertigen Briefmarken war es jedoch ein weiter Weg. Bereits im Juni 2019 wurde Laupper während eines Briefings bei der Post zusammen mit zwei anderen Wettbewerbsteilnehmern über die Kriterien informiert. So sollten die Briefmarken stimmungsvolle Momente aus den Wintermonaten repräsentieren. «Für die Post war es wichtig, dass nicht nur weihnachtliche, sondern allgemein mit dem Winter assoziierte Gefühle geweckt werden», erklärt Laupper. Basierend auf diesen Vorgaben erstellte sie bis Ende September Zeichnungen von Hand.

Auf unsere Frage hin, ob sie nicht am Computer arbeite, meint sie schmunzelnd:

«Irgendwie fällt es mir leichter, Ideen mit einem Blatt Papier und Bleistift festzuhalten. Darüber hinaus schätze ich deren Haptik.»

Ganz ohne Computer ging es letztlich aber doch nicht. Nachdem sie ihre ersten Entwürfe weiter verfeinert hatte, scannte sie diese ein und kolorierte sie auf dem Computer mit Hilfe von Photoshop. Die fertigen Sujets schickte sie Ende September der Post. In einem Online-Voting konnte die Bevölkerung bis Ende Dezember über die drei Konzepte abstimmen. Eine Mehrheit von 52 Prozent entschied sich für die Sujetvorschläge von Laupper. Laut Erich Goetsch, Mediensprecher der Post, wirken Lauppers Sujets besonders gut auf den kleinformatigen Briefmarken, hier die Briefmarken im Detail:

Nach gewonnener Abstimmung erhielt Marijke Laupper einen Folgeauftrag für das Gestalten der Headers der Briefmarkenbögen und der im Bogen enthaltenen Aufkleber. Darüber hinaus designte sie – passend zu den Sujets der Briefmarken – Stempel, Grusskarten und Couverts.

Am 12. November war es dann endlich so weit: Nach mehr als einem Jahr Arbeit wurden die Briefmarken offiziell vorgestellt und mit dem Verkaufsstart begonnen. Laupper erhofft sich damit sowohl Kindern als auch Erwachsenen «ein Stück winterlicher Gemütlichkeit zum Verschicken» zu ermöglichen.

Ereignisreiches Jahr trotz oder gerade wegen Corona

«Das Entwerfen der Briefmarken stellt eines der Highlights meiner Karriere dar, aber auch sonst war das letzte Jahr von vielen besonderen Momenten geprägt», erzählt Laupper. So arbeitet sie zu 80 Prozent bei der Migros Luzern in Dierikon als Leiterin der Lernendenausbildung Polydesign3D. Dabei widmet sie sich mit den Lehrlingen im Normalfall der visuellen Verkaufsförderung in Filialen. Durch die Einschränkungen Anfang des Jahres entfielen aber die Fachmärkte als eines ihrer Haupttätigkeitsfelder.

Anstelle in Kurzarbeit zu gehen, gelang es Laupper zusammen mit ihren Lernenden das Projekt «High 5» zu realisieren. «Bei dem Projekt ging es mir darum, den Lernenden neben dem Gestalten von Schaufenstern auch die Möglichkeit zu bieten, ihre Kreativität zu fördern und neue Arbeiten wie das Designen von Schallplatten-Covers anzugehen», erzählt Laupper. Die fertigen Werke konnten während einer Ausstellung in der Betriebszentrale in Dierikon von Mitarbeitern in Augenschein genommen werden.

Auch die Zukunft verspricht für Marijke Laupper neue Herausforderungen. Denn nebst ihrer Tätigkeit bei der Migros ist sie Mitbegründerin des Ateliers «Die Illugrafen» in Kriens. Dieses rief sie vor 16 Jahren zusammen mit Kollegen aus der Illustrationsfachklasse der Fachhochschule Luzern ins Leben. Zurzeit arbeitet sie in dem Atelier an Illustrationen für ein Kinderbuch.

In ihrer Freizeit entspannt sich Laupper unter anderem mit dem Schauen von Serien. «Allerdings bin ich in der Hinsicht momentan ziemlich ausgeschossen. Für mich als Serienjunkie ein echtes Problem», meint sie augenzwinkernd. Glücklicherweise gebe es auch noch ein Leben neben Netflix, und so geniesse sie die Zeit beim Wandern, Kochen oder Gamen. «Und wenn dann endlich die gemütlichen Wintermonate Einzug halten, lese ich einen spannenden Krimi und geniesse ein paar Guetzli.»

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