Luzerner Weihnachtsmärkte: Zwei Bisherige erhalten den Zuschlag – einer fällt weg

Glühwein und Mailänderli sind zwar gefühlt gerade meilenweit weg. Aber: Die nächste Adventszeit kommt bestimmt. Und klar ist nun, wie es mit den Weihnachtsmärkten in der Stadt Luzern ab 2024 weitergeht – dieses Jahr ist ohnehin noch alles beim alten.

Auf dem Franziskanerplatz kann die IG Luzerner Herbstmesse und Märkte (IG LHMM) demnach für weitere Jahre ihren «Lozärner Wiehnachtsmärt» durchführen – und auf dem Inseli bleibt «Rudolfs Weihnacht», organisiert von der Rudolfs Reindeer AG. Dies teilte die Stadt Luzern am Freitag mit.

Keine einzige neue Bewerbung

Die beiden Organisatoren haben von der Stadt den Zuschlag erhalten im Rahmen eines öffentlichen Vergabeverfahrens für die Weihnachtsmärkte. «Dadurch erhielten auch neue Interessierte die Chance, sich für einen solchen Anlass zu empfehlen», schreibt die Stadt. Allerdings ging keine einzige neue Bewerbung ein. «Das hat mich etwas überrascht, denn uns kam in den vergangenen Jahren doch mehrmals zu Ohren, wonach es Interessierte gibt, die einen Anlass etwa auf dem Inseli durchführen wollen», ergänzt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen, auf Anfrage.

Auf dem Franziskanerplatz gilt die Vergabe für die Jahre 2024 bis 2028. Rico De Bona ist Präsident der IG LHMM und sagt: «Die Freude bei uns ist gross – wir haben aber auch ein seriöses, 40-seitiges Bewerbungsdossier eingereicht, mit welchem wir gegen andere Bewerber bestanden hätten.» Laut De Bona sei die Zusage auf fünf Jahre Verpflichtung und Herausforderung zugleich. Wie gehabt werde das Angebot zu einem Drittel aus Food und zu zwei Dritteln aus weihnächtlichen Artikeln bestehen. «Dekorativ werden wir sicher zulegen», so De Bona.

Auf dem Inseli gilt die Vergabe bis mindestens 2026. Grund für die dort kürzere Zeitspanne ist die geplante Neugestaltung des Inselis, die zeitlich noch nicht definiert ist. Damit kann Katja Weber von Rudolfs Reindeer AG aber gut leben: «Wir freuen uns mega und sind erleichtert.» Dass sonst niemand eine Bewerbung eingereicht habe, werte sie mal als Kompliment. Weber ist froh, nun langfristig planen zu können – das biete Vorteile etwa bei der Zusammenarbeit mit Ausstellenden: «Bis jetzt hatten wir immer Ausnahmezustand.» Bei der ersten Ausgabe 2019 war der Perimeter wegen einer Baustelle kleiner, 2020 fiel wegen Corona aus, 2021 galten die strengen Coronaregeln und 2022 folgte die Energiemangellage.

Vögeligärtli: Pilotprojekt wäre noch möglich

Eigentlich hatte die Stadt auch das Vögeligärtli als Standort für einen Weihnachtsmarkt neu ausgeschrieben, für die Jahre 2024 bis 2028. Doch hierzu ging gar keine Bewerbung ein – auch nicht von den Organisatoren des bisherigen «Wintervergnügens Vögeligärtli». Somit findet in der Parkanlage ab 2024 – neben dem traditionellen Kerzenziehen – vorerst kein Weihnachtsanlass mehr statt. Gemäss Lütolf ist die Stadt auch in Zukunft hier offen für allfällige Events: «Allerdings als Pilotversuch und nicht mit der mehrjährigen Verbindlichkeit, die sich durch das Vergabeverfahren ergeben hätte.»