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Grossprojekt

Luzerner Kantonsrat stellt sich hinter Umfahrung Beromünster

Für über 70 Millionen Franken soll der Flecken von Beromünster umfahren werden. Die bürgerliche Mehrheit des Parlaments findet das eine gute Idee.
Der Flecken Beromünster soll künftig umfahren werden.
Bild: Visualisierung: PD/Swiss Interactive AG

Der Luzerner Kantonsrat hat am Montag die Umfahrung Beromünster beraten. Die 1400 Meter lange Strasse soll den historischen Ortskern vom Verkehr entlasten und schützen.

Der Baukredit von 70,6 Millionen Franken wurde mit 87 zu 24 Stimmen gutgeheissen. Ein Rückweisungsantrag der Grünen wurde ähnlich deutlich abgelehnt.

Überdimensioniert oder guter Kompromiss?

Die Grünen stellten sich vergebens gegen das Projekt. Zwar sähen sie die Notwendigkeit, den Flecken entlasten zu müssen. Aber, so Judith Schmutz (Rain): «Das Projekt ist überdimensioniert, nicht siedlungsverträglich und macht den motorisierten Individualverkehr attraktiver.»

SP und GLP waren gespalten. Einerseits gelte es, den historischen Flecken zu erhalten, sagte Isabella Schwegler-Thürig (SP, Wauwil). Andererseits seien die Kosten «sehr hoch». Derweil fragte András Özvegyi (GLP, Luzern), ob Beromünster ein solch grosses Projekt tatsächlich brauche und ob sich das Mobilitätsverhalten in 30 Jahren nicht komplett verändern werde.

Die Bürgerlichen sahen klare Vorteile im Projekt. Während Sabine Wermelinger (FDP, Flühli) die siedlungsnahe Linienführung lobte, hob Josef Wyss (Mitte, Eschenbach) die jahrelange Planung hervor und sagte: «Das Projekt ist ein Kompromiss bei Kosten, Kulturlandverlust und Siedlungsverträglichkeit.» Ein etappierter Bau, wie er von der Gegnerschaft vorgeschlagen wird, sei keine Lösung, fand Guido Müller (SVP, Ebikon). «Nur das Gesamtprojekt bringt die nötige Entlastung.»

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