Chiara Zgraggen
Das sonnige Wetter lockt derzeit viele Wanderer in die Berge. Ein gutes Geschäft für die Bahnen. Blöd nur, wenn ausgerechnet jetzt die Gondel still steht – und das während mehrerer Stunden, gleich zweimal hintereinander. Geschehen ist dies bei der Luftseilbahn Weggis – Rigi Kaltbad. Unsere Zeitung weiss von mehreren Vorfällen. Auf Anfrage bestätigen die Rigibahnen, dass sie diesen Sommer dreimal technische Störungen hatten: Am vergangenen Montag, am Sonntag sowie im Juni.
«Allgemein gilt zu sagen, dass bei den Rigibahnen keine Sicherheitsprobleme vorliegen.»
Die Probleme der letzten Tagen waren für die Ausflügler besonders ärgerlich. Selbst die Arbeiter der Talstation konnten nicht sagen, wie lange der Unterbruch dauert. Die Gründe für die Störungen seien unterschiedlich, so Peter Gisler, stellvertretender Leiter Seilbahnen der Rigi Bahnen AG. Am Montag sei ein Batterieladekabel, das für die Stromversorgung in der Kabine benötigt wird, schuld am Unterbruch gewesen. Die Panne vom Sonntag hatte zwar auch mit der Elektronik zu tun, allerdings an einer anderen Stelle. Ein kleines Verbindungsteil sei kaputt gegangen.
Materialschaden wurde nicht bemerkt
Aufhorchen lässt vor allem die Störung vom Montag. Denn laut Gisler sei das Kabel durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlen oder saurer Regen spröde geworden. Der Materialschaden wurde nicht bemerkt – obwohl die vorgeschriebenen regelmässigen Kontrollen durchgeführt wurden. Gisler relativiert: Trag- und Zugseile würden periodisch mit Magnetwellen und durch Inspektion getestet. Beim Batterieladekabel sei dies nicht möglich. Dazu werden in regelmässigen Abständen spezielle Messgeräte verwendet.
«Allgemein gilt zu sagen, dass bei den Rigibahnen keine Sicherheitsprobleme vorliegen», versichert Peter Gisler. Die Kontrollsysteme haben denn auch einwandfrei funktioniert und das Losfahren der Bahn verhindert. Vor jeder Fahrt überprüfe das Kontrollsystem mittels Abfallkontrolle alle sicherheitsrelevanten Systeme, erklärt Gisler. Entdeckt es ein Problem – wie eben am Batterieladekabel –, kann die Gondel gar nicht erst losfahren. «Bei Seilbahnen finden viele Eigenmessungen statt. Schon bei kleinsten Unstimmigkeiten wird die Bahn angehalten.» Dass die Fälle innert kurzer Zeit stattfanden, dürfte eine Ausnahme sein: Laut Gisler komme es pro Jahr zu drei bis vier Ausfällen wegen technischen Störungen. Er bezeichnet Seilbahnen als «das sicherste Transportmittel». Statistiken belegen dies: So wurden im letzten Jahr bei Seilbahnunfällen vier Personen verletzt.
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