«Erstvermietung – exklusive Loft mit Blick auf Kapellbrücke und Wasserturm.» So bewirbt Wincasa, die grösste Liegenschaftsverwaltung der Schweiz, die heute zum Baukonzern Implenia gehört, die neuen Wohnungen im renovierten ehemaligen Hauptsitz der Raiffeisenbank Luzern an der Seidenhofstrasse 1.
Laut Wincasa verfügen die Mietwohnungen mit «grosszügigem und hellem Grundriss» über «extrahohe Decken (3,9 Meter) und ein modernes Design». Sie seien «ideal für Singles und Paare, die urbanes Leben mit Komfort verbinden möchten». Zukünftige Mieterinnen und Mieter erwarten etwa eine offene Einbauküche, raumhohe Eingangstüren mit Stahlglasfronten und eigene Waschtürme. «Die Wohnung bietet alles, was man für ein angenehmes Wohnen braucht», fasst Wincasa das Angebot am Schluss der einzelnen Inserate jeweils zusammen.
Teuerster Mietzins knapp 3400 Franken
Was verlockend klingt und den Bildern zufolge wohl auch sein wird – die Wohnungen werden laut den Inseraten ab Plan vermietet –, hat allerdings seinen Preis. Für die günstigsten 1,5-Zimmer-Wohnungen mit 67 Quadratmeter Wohnfläche etwa werden monatlich 2490 Franken fällig. Dann gibt es noch zwei gleich grosse Studios für 2550 und 2850 Franken. Die teuerste 1,5-Zimmer-Wohnung misst 74 Quadratmeter und kostet 2950 Franken. Etwas günstiger ist da die 79 Quadratmeter grosse 3,5-Zimmer-Wohnung für 2890 Franken. Mit Abstand am kostspieligsten ist die 83 Quadratmeter grosse Maisonettewohnung – sie schlägt mit Mietkosten von monatlich 3390 Franken zu Buche.
Die stolzen Preise seien gerechtfertigt, heisst es bei der Wincasa auf Anfrage: «Durch die offene Gestaltung entstehen grosszügige Räume mit Flächen von knapp 70 m², die ansonsten für zwei- bis dreizimmerige Grundrisse üblich sind.» Die Wohnungen seien mehrheitlich auf urbane Einpersonenhaushalte ausgerichtet, die einen stadtbezogenen Lebensstil pflegen und eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr schätzen würden.
Die nicht gerade günstigen Wohnungen stossen gemäss Roswitha Thurnheer, Mediensprecherin der Wincasa, dennoch auf reges Interesse. «Bislang haben sich rund 55 Interessentinnen und Interessenten zu Besichtigungen angemeldet, davon sind rund 20 Bewerbungen eingegangen.» Die Vermietung ist im Juni gestartet, ein Einzug seit dem 1. September möglich.
Insgesamt entstanden dort, wo früher die Raiffeisen-Banker ihre Büros hatten, 13 Wohnungen: acht Lofts (davon eine vermietet), zwei Maisonette-Wohnungen (davon eine vermietet), zwei 2,5-Zimmer-Wohnungen (beide vermietet) und eine 3,5-Zimmer-Wohnung. Laut Wincasa sind derzeit noch neun Wohnungen verfügbar.
Damit ist man bei der Wincasa zufrieden: «Es handelt sich um hochwertige Wohnungen, die naturgemäss ein anspruchsvolles Marktsegment bedienen. In diesem Segment braucht die Vermietung erfahrungsgemäss etwas mehr Zeit.» Bewerbungen würden laufend entgegengenommen, es gebe keine Frist, so Thurnheer weiter. Besichtigungen finden denn auch laufend statt: «Neben den veröffentlichten Terminen besteht für Interessierte auch die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste für kommende Besichtigungen setzen zu lassen.»
Einst nur Bankschalter und Büros
Die Liegenschaft Bahnhofstrasse 5 mit den Seitenflügeln Seidenhofstrasse 1 und Floraweg 2 gehört der Pensionskasse Credit Suisse. Das Gebäude, in dessen Erdgeschoss auch eine Geschäftsstelle der Swisscom und eine der Raiffeisenbank eingemietet sind, befindet sich direkt neben der Hauptpost an zentraler Lage.
«Aufgrund der Struktur des Gebäudes bieten Loft-Wohnungen die bestmögliche Variante für die Umnutzung von Büro- zu Wohnfläche», begründete die Pensionskasse Credit Suisse im Januar 2023 ihr Bauvorhaben. Die innere Gebäudestruktur inklusive des Eingangsbereichs blieb weitgehend erhalten. Umgesetzt wurden ferner ein grosszügig gestalteter Waschsalon im Bereich des Erdgeschosses sowie ein begrünter Innenhof mit Baumreihe für die Anwohner.

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