Brot gehört zu den ältesten verarbeiteten Nahrungsmitteln überhaupt. Entsprechend viele Wörter drehen sich um die Köstlichkeit aus Getreide. Besonders ein Teil des Brotes ist für Dialektfreunde eine Schatzkammer: der so genannte «Brotkanten», der den Anschnitt oder das Endstück eines Brotes bezeichnet.
Wer noch nie von diesen Begriffen gehört hat, ist nicht allein. Denn der Brotkanten ist fest in der Hand von Dialektausdrücken: vom «Mugerli» über das «Mutschli» und den «Gupf» bis hin zum «Zipfeli». In seinem Buch «Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod» führt der Journalist Bastian Sick rund 170 verschiedene Bezeichnungen im deutschsprachigen Raum auf.
Einen Begriff trugen uns Leser aus Luzern gleich mehrfach zu: das «Ahäuli» oder «Haudali». Damit ist der Anschnitt gemeint, der wesentlich beliebter ist als das Endstück, das oft ungegessen liegen bleibt. Ein Leser erinnert sich: «Als Kind war das mein Lieblingsstück, weil es so viel knusprigen Rauft (Rinde, Anm. d. Red.) aufwies.» Kombiniert mit der Sauce des Sonntagsbraten soll das Ahäuli besonders gut geschmeckt haben. Die hochdeutsche Variante des Ahäuli ist der «Anhau»; das angehauene Brot.
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