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Bildung

Lernende schnuppern politische Luft an der Polittour im BWZ

Schülerinnen und Schüler des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri konnten auf der Polittour Politiker hautnah erleben. In Workshops informierten die Parteien die jungen Erwachsenen über ihre Themen und Programme.

«Es ist wichtig, sich mit Politik auseinanderzusetzen. Das mache ich im Privaten nicht, aber bekomme durch einen solchen Anlass Gelegenheit dazu», stellt ein Lernender fest. Eine andere Schülerin ergänzt: «Ich wusste zum Beispiel nicht, wofür die GLP steht. Es ist gut, einen Überblick über die Themen und Ziele der Parteien zu erhalten.» Diesen Überblick konnten die Auszubildenden des BWZ Uri am vergangenen Mittwoch bei der Polittour verschaffen. Es ist ein Projekt der Schule in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kultur und Sport. Dabei konnten die Lernenden mit Regierungsrat Dimitri Moretti und Landratspräsident Martin Huser sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der vier Urner Jungparteien Juso Uri (Stefanie Gisler, Rebekka Truttmann), Junge SVP Uri (Elias Arnold), die Junge Mitte Uri (Nina Gisler) und die Junge GLP Uri (Noel Baumann, Loa Wild) auf Tuchfühlung gehen.

Einige Vertreterinnen und Vertreter stellten an der Polittour ihre Parteien vor (von links): Stefanie Gisler von den Juso Uri, Noel Baumann von der Jungen GLP Uri, Tobias Arnold von Politcast, Nina Gisler von der Jungen Mitte Uri und Elias Arnold, Junge SVP Uri. 
Bild: Bild: Claudia Naujoks (Altdorf, 8. 11. 2023)

Politik hautnah erleben

Auch das politische Podcastformat Politcast Uri war vertreten, womit es fünf Workshop-Posten gab. Alle Teilnehmenden, die sich aus den vier Abschlussklassen aus dem Berufsbereich KV und den Berufsmatura-Absolventen zusammensetzten, besuchten die Posten in einem rollierenden System. In den Workshops nahmen die Jung-Politikerinnen und Jung-Politiker ihre Gelegenheit wahr, den Lernenden zum Beispiel mittels eines Ratespiels mit Begriffen oder einer Powerpoint-Präsentation die Programm-Inhalte ihrer jeweiligen Partei nahezubringen.

«Für die Berufsmaturanden und -maturandinnen ist es im Fachbereich Geschichte und Politik Bestandteil des Lehrplans, dass die Lernenden die politischen Parteien kennen lernen, über aktuelle Themen diskutieren und sich eine Meinung bilden», informiert Anton Küng, Lehrer am BWZ. Das sei auch gut für die Lokalpolitik. Für die Jungparteien sei es eine Plattform, da diese neue Mitglieder suchen.

Auch Debattieren will gelernt sein

Im dritten Teil der Veranstaltung zeigten die Parteivertretungen auch ihr rhetorisches Können in einer Debatte zum Thema «Staatsausgabenverteilung». Alle – auch die Lernenden – haben im Vorfeld überlegt, wie sie Gelder verteilen würden auf die Kategorien öffentliche Ordnung und Sicherheit, Gesundheitswesen, Umweltschutz, Freizeitgestaltung, Sport, Kultur und Religion, soziale Wohlfahrt, öffentliche Verwaltung, wirtschaftliche Angelegenheiten sowie Bildung und Forschung. Das Ergebnis wurde in einem Tortendiagramm bildlich dargestellt.

Tobias Arnold von Politcast Uri führte durch die Diskussion. Ein lebendiger Schlagabtausch zwischen den Rednerinnen und Rednern unterhielt das Publikum. In einer Schlussrunde konnten alle Parteivertretungen noch einmal ihre wichtigste inhaltliche Aussage zusammenfassend vortragen. Auch die Lernenden beschäftigen sich mit den zur Abstimmung anstehenden Themen. Aber auf die Frage, ob abgestimmt wird, antwortet einer der Befragten: «Je nach Zeit. Wenn ich keine Zeit habe, mich damit zu beschäftigen, stimme ich auch nicht ab.»

Ob jemand denn nach der Polittour Interesse an einer Teilnahme in einer der Partei habe? «Ich habe zu wenig Zeit für so was, ich habe jetzt kein Thema, für das ich komplett brennen würde, um mich dafür einzusetzen», lautete die Antwort. Bleibt zu hoffen, dass der eine oder die andere sich doch anstecken liess von der Begeisterung der jungen Politikerinnen und Politiker der Polittour.

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