Der Stromzählerhersteller Landis+Gyr verkauft einen Teil des Geschäfts an den Private-Equity-Investor Aurelius. Die beiden Parteien haben einen Aktienkaufvertrag über das Geschäft Europa, Naher Osten und Afrika (Emea) zu einem Unternehmenswert von 215 Millionen US-Dollar abgeschlossen, wie das Zuger Unternehmen am Montagmorgen mitteilte. Bei der Transaktion handle es sich um einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung von Landis+Gyr, so das Unternehmen.
Die Transaktion umfasst das gesamte Portfolio an Stromzählern für Haushalte und Industrie, Zähler für Gas, Wärme und Wasser sowie Lösungen für Software und Dienstleistungen in den betroffenen Regionen. Der Emea-Geschäftsbereich erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Nettoumsatz von rund 600 Millionen US-Dollar und damit etwas mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes von Landis+Gyr. Mit der Veräusserung des Geschäftsbereichs werden auch fünf Produktionsstätten in der Region verkauft; dies betrifft rund 2700 Mitarbeitende. 2024 zählte das Unternehmen weltweit rund 6300 Mitarbeitende. Wie Landis+Gyr in der Mitteilung schreibt, beabsichtigt Aurelius, das Geschäft vollständig zu übernehmen und fortzuführen. Die Transaktion wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen.
Den Plan, den Emea-Bereich zu verkaufen, hatte Landis+Gyr bereits im Geschäftsbericht 2024 bekannt gegeben. In einem Brief an die Aktionäre hatte die Geschäftsleitung angekündigt, strategische Alternativen für das Emea-Geschäft zu prüfen, um die Wertschöpfung für alle Stakeholder zu maximieren. Denn: «Im Gegensatz zu Amerika ist die Emea-Region durch eine fragmentierte Regulierung und eine Präferenz für standardisierte Hardware geprägt.» Diese Dynamik schränke den vollständigen Einsatz integrierter Lösungen ein.
Landis+Gyr will mit dem Verkauf nun den strategischen Fokus auf die Bereiche Amerika und Asien-Pazifik legen. Die Erlöse aus der Transaktion sollen über ein Aktienrückkaufprogramm an die Aktionäre zurückgegeben werden – «unter gleichzeitiger Wahrung einer starken Bilanz, verbunden mit Flexibilität für künftige Wachstumsinitiativen», so das Unternehmen. (mha)
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