Interview Philipp Unterschütz
Max Rötheli, was bedeutet esIhnen, ab sofort mit dem Lälli-Stab die Sarner Fasnacht zu dirigieren?Es ist für mich eine grosse Ehre, dass ich das Amt als Zunftmeister übernehmen darf. Es werden nun bis zur Fasnacht intensive Wochen auf mich zukommen. Vor allem am Wochenende gibt es viele Verpflichtungen und Fasnachtsanlässe auch ausserhalb des Kantons. Dazu kommt für mich, dass die Fasnacht ein wichtiger kultureller Anlass ist. Wenn man will, dass solche Traditionen weiterleben, dann braucht es auch immer Leute, die solche Ämter mit Freude ausüben.
Welche Beziehung haben Sie selber zur Fasnacht?
Ich bin schon seit 30 Jahren eng damit verbunden. Auch in Solothurn, wo ich herkomme, feiern wir Fasnacht. Zwar etwas mehr im Stil der Basler mit Schnitzelbänken und etwas weniger Guggenmusiken als hier.
In Alpnach, in Giswil und nun auch in Sarnen sind Politiker als Zunftmeister gewählt worden. Sind Politiker besonders geeignet als Fasnachtsnarren?
(Lacht) Das ist purer Zufall und überhaupt nicht abgesprochen. Ich habe mir das so noch gar nicht überlegt. Aber ich werde als Politiker wohl schon darauf angehauen – Sie sprechen es jetzt ja auch an. Aber dafür kann ich während der Fasnacht auch selber politisch humorvolle Seitenhiebe fallen lassen. In dieser Zeit darf man andere sicher eher auf die Schippe nehmen als sonst.
Während der Fasnacht bekommen Sie den Schlüssel von Sarnen und sind dann nicht nur Gemeindeschreiber, sondern der absolute Chef. Was haben Sie in Ihrer Regentschaft vor?
Ich werde der Kantonsregierung, die ja krampfhaft auf der Suche nach Geld ist, vorschlagen, dass man in der sessionslosen Zeit den Kantonsratssaal den Alpnachern vermietet. Diese könnten ihn dann als Kindergarten benützen. Ich will damit aber überhaupt nicht sagen, dass ich aufgrund der Kantonsratssitzungen darauf gekommen bin, dass der Saal dafür geeignet ist. Ausserdem werde ich in meiner Regentschaft alles daran setzen, die Totalsanierung des Schoggihauses (Anmerkung der Redaktion: gemeint ist das Gemeindehaus) anzuschieben. Jedenfalls freue ich mich, dass ich dann auch offiziell mal der höchste Mann in der Gemeinde bin (lacht).
Sie haben als Fasnachtsmotto «anno dazumal» ausgewählt. Warum?
Ich wollte ein Motto, das möglichst offen ist für die Bastler und Kreativen. Und ich denke, dieses Motto lässt wirklich alle Freiheiten. Ich bin jetzt schon gespannt, was für schöne Sujets geschaffen werden. Ich selber werde etwas im Stil der 1920-er Jahre kreieren. Auch unsere Plakette, wieder von Urs Krähenbühl gestaltet, trägt ein Sujet aus dieser Zeit. Ich freue mich jetzt schon auf die Präsentation im Januar.