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«Kultürwuchä» ruft nach Zweitauflage

Isenthal zieht Bilanz von der ersten «Kultürwuchä»: Begeisterung in den drei voll besetzen Zirkusaufführungen und eine Kriminacht, die zur Wiederholung einlädt.
Das Schlusslied verzauberte das Publikum, der Erlös der Aufführungen geht an ein ukrainisches Kinder-Schulprojekt. (PD / Urner Zeitung)
Talkmeister und Autor Raphael Zehnder im Gespräch mit Musikerin Charlotte Wittmer bei Isenthal kriminal. (Pd / Urner Zeitung)

Josef Schuler

Josef Schuler

Emsiges Treiben am Samstagmorgen. Sämtliche Schulkinder, auch das Lehrerteam stürzen sich in die angefertigten Kostüme. Auch die zwei Zirkusdirektoren, deren Gewänder stilvoll von der langjährigen Schulsekretärin Pia Herger angefertigt wurden. «Die ganze Woche hat grossen Spass gemacht», freut sich Andrea Gisler. Sie unterrichtet nicht nur in Isenthal, sie ist als Sozialvorsteherin sowie die Verbindung zwischen Schule und Gemeinderat. Schulleiter Andy Huwyler ist überzeugt: «Jedes Kind müsste in seiner Schulkarriere eine derart professionell geleitete Zirkuswoche erleben dürfen.» Bereits in vergangenen Jahren konnte Isenthal zwei Mal auf Unterstützung von Patengemeinden und Unterstützern zählen, als Zirkusprojekte in Isenthal begeisterten. «Der Aufwand ist zwar gross und nicht zu unterschätzen», sagt der Schulleiter, «es hat sich aber gelohnt, auch für unsere Dorfkultur.»

Isenthal kriminal ist Höhepunkt

Während einer ganzen Woche belebte im gemütlichen Zirkuszelt ein vielseitiges Kulturprogramm die Abende: Kommentiertes Auftaktkonzert der Musikgesellschaft Isenthal, gediegenes Dinner mit dem als Christa Rigozzi keck verkleideten Comedian «alles Roger».Am Mittwoch dann der Startanlass zum «Urner Sagen-Schartiweg» mit dem Schauspieler und Sagenerzähler Walter Sigi Arnold und Perkussionisten Beat Föllmi. Am Donnerstag heizte die furiose Ländlerkapelle Waschächt mit Frowin Neff die Stimmung im Zelt so richtig an, später ging es im «Urirotstock» weiter.

Nach der Märchenstunde mit Daniela Gröbli am Freitag bildete der Samstagabend mit «Isenthal kriminal» einen eigentlichen Höhepunkt. Poesievoll an der Handorgel umrahmte Charlotte Wittmer die humorvoll, von Autor Raphael Zehnder träf moderierten vier Krimilesungen: Nicole Bachmann, Lorenz Müller, Peter Weingartner und Raphael Zehnder. «Die Schweizer Krimiszene ist reichhaltig, höchst unterschiedlich und auch einfallsreich», versprach Zehnder zum Krimi-Mix Isenthal kriminal. «Heute wird alles vorgeführt», so der Talkmaster, «Geschichten um Mafia und Moneten, ein Krimi über Fremdenhass und tödliche Krankheiten, eine schwarzhumorige Familienstudie und schliesslich verzwickte Verwicklungen in einem erfolglosen Sportclub.» Der Autor und Initiant der Kriminacht, Martin Widmer, zeigte sich sehr zufrieden: «Die kriminalistischen Beobachtungen sind gekonnt mit Sprachwitz und Humor eingefangen». Die Spannung hielt bis zum Schluss.

Zuerst darüber schlafen

Ruedi Bissig, Kultürwochä-Initiant und Chef des Hotels Urirotstock, zieht ein positives, in seiner Art bedächtiges Fazit. «Es ist nicht ganz einfach, eine Woche lang ein Zelt mit Publikum zu füllen.» Bis zum Samstag waren die Plätze knapp zur Hälfte besetzt. «Doch das Programm hat mich sehr überzeugt», so der Hoteldirektor. «Mich hat enorm gefreut, wie begeistert unsere Gäste diese Initiative geschätzt und genossen haben». Auf die Frage, ob eine Zweitauflage folgt: «Zuerst schlafen wir darüber.» Kein Wunder, nach einer anstrengenden, zufriedenen Woche für das Wirtepaar.

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