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Talgemeinde Ursern

Korporation Ursern blickt auf ein solides Jahresergebnis – das EW Ursern hingegen muss einen herben Verlust hinnehmen

Das EW Ursern verzeichnete 2022 ein Minus von 2,5 Millionen Franken. Es will unbedingt unabhängiger werden auf dem Strommarkt und das Ausbauprojekt auf dem Gütsch vorantreiben.

Die Korporation Ursern lädt am Sonntag, 21. Mai, zur ihrer Talgemeinde ein. Mit der traditionellen Durchführung in Hospental können nebst allen Talbürgerinnen und Talbürgern auch Gäste eingeladen werden. Damit bietet sich die willkommene Gelegenheit, bestehende Beziehungen zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen, schreibt die Korporation als Vorschau auf die Talgemeinde. Die Korporation Ursern könne, wie es in der Mitteilung weiter heisst, auf ein gutes Jahresergebnis zurückblicken.

Talgemeinde Ursern: Nach langem Unterbruch konnte die Talgemeinde im letzten Jahr wieder mit einem Einzug durchgeführt werden.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Hospental, 22. 5. 2022)

Der gesamte Ertrag aus Lieferungen und Leistungen lag mit 1,43 Millionen Franken zwar 136’069 Franken unter dem Vorjahr, jedoch 115’382 Franken über dem Budget. Der Minderertrag gegenüber dem Vorjahr sei primär auf den Rückgang von Konzessionsgebühren für Materialabbau und Deponie und den Wegfall der Erträge aus der Umsetzung des Hüttenkonzepts zurückzuführen. Demgegenüber stehen Mehrerträge im Zusammenhang mit Vergütungen zur Schutzwaldpflege. «Von grösseren Unwettern wurde das Urserntal im Berichtsjahr glücklicherweise verschont. Dennoch zeigte sich der Strassenunterhalt weiterhin als sehr kostenintensiv und belastete die Jahresrechnung», schreiben die Verantwortlichen. Dies zeige sich vor allem in der Position der Dienstleistungen Dritter mit 298’395 Franken (Vorjahr 279’252 Franken; Budget 192’000 Franken). Mit Kostenanteilen Dritter von 81’194 Franken reduzierte sich dieser Aufwand entsprechend.

Nach Abschreibungen und Wertberichtigungen von 326’029 Franken kann im Geschäftsjahr 2022 ein Gewinn von 3’233 Franken ausgewiesen werden.

Hohe Dynamik beim Elektrizitätswerk Ursern

Turbulent ging es im 2022 an den Stromgrosshandelsmärkten zu und her. Getrieben durch verknappte Gaslieferungen aus dem Norden, reduzierten Produktionskapazitäten im Ausland und einen trockenen Sommer sind die Preise am Strommarkt im Vergleich zum Vorjahr zum Teil um mehr als das Zehnfache angestiegen. Diese massiven Preisanstiege am Strommarkt hatten auch einen direkten Einfluss auf die Strombeschaffungskosten des Elektrizitätswerk (EW) Ursern. Insbesondere für die sogenannte «Winterstromlücke» musste teurer Strom an den Energiemärkten beschafft werden.

Mit dem geplanten Ausbauprojekt auf dem Gütsch soll die erzeugte Energiemenge vervierfacht werden.  
Bild: Bild: PD/Valentin Luthiger

Verschärft wurde die Situation im vergangenen Geschäftsjahr durch einen trockenen Sommer mit einer markant verminderten Eigenproduktion der Kraftwerke und einen ungewöhnlich schneearmen Winter und folglich stark erhöhtem Beschaffungsbedarf. «Alle diese Effekte belasteten das Geschäftsergebnis 2022 massiv», schreibt die Korporation Ursern. Bei einem Nettobetriebsertrag von 15,77 Millionen Franken (Vorjahr 11,65 Millionen Franken) muss deshalb ein Jahresverlust von 2,55 Millionen Franken (Vorjahr Jahresgewinn 230’938 Franken) hingenommen werden.

Das EW Ursern will seine Eigenproduktion in den nächsten Jahren markant ausbauen und parallel dazu die Energiewirtschaft weiter professionalisieren. «Im Bereich der Windkraft kann mit dem geplanten Ausbauprojekt auf dem Gütsch die erzeugte Energiemenge vervierfacht und so das aktuell bestmögliche Potenzial genutzt werden. Dieses Zukunftsprojekt ist die einmalige Chance für die Talschaft Ursern, die Strommarktabhängigkeit insbesondere in den Wintermonaten bedeutend zu reduzieren.»

Im Bereich der Netzinstallationen und der Elektrogebäudetechnik lag die Auslastung im vergangenen Jahr auf einem weiterhin hohen Niveau. Der Bedarf an smarten Energielösungen nehme stetig zu und einhergehend mit der Elektrifizierung der Mobilität seien laufend neue Ladestationen installiert und in Betrieb genommen worden.

Die Talgemeinde 2023 wird im traditionellen Rahmen im Ring vor der Kirche in Hospental durchgeführt. Bei Regenwetter kann die Durchführung in der Pfarrkirche erfolgen.

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