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Alpnach

Korporation kauft das «Pfistern»-Areal

Der Kaufvertrag ist besiegelt. Die Korporation Alpnach als neue Besitzerin will auf dem Areal das Dorfleben stärken.

Das «Pfistern»-Areal mit der ehemaligen Mühle. 
Bild: Bild: Florian Arnold (Alpnach, 29. September 2022)

Darauf hat die Korporation Alpnach lange gewartet. Nun hat sie den Zuschlag bekommen. Am Mittwoch wurde der Kaufvertrag zwischen der Korporation und der bisherigen Besitzerin, der Wallimann AG, Alpnach, besiegelt. Damit geht das «Pfistern»-Areal in den Besitz der Korporation über. Es beinhaltet das Restaurant Pfistern, die ehemalige Futtermühle mit Magazin, Silo, Parkplätze und die Gartenwirtschaft auf der anderen Strassenseite.

«Wir sind sehr überrascht und erfreut, dass wir den Zuschlag erhalten haben», sagt auf Anfrage Korporationspräsident Urs Spichtig. «Der Wallimann AG ist es hoch anzurechnen, dass ihr eine gemeinnützige Nutzung des Areals wichtiger ist als der Verkauf an den Meistbietenden.»

Das «Pfistern»-Areal mit Restaurant, Saal, Gartenwirtschaft, ehemaliger Mühle und Anbau.
Bild: Bild: Robert Hess (Alpnach, 3. Mai 2022)

In einem nächsten Schritt will die Korporation ein detailliertes Nutzungskonzept erarbeiten. Die Richtung stehe aber schon fest. Auf dem Areal rund ums bestehende Restaurant Pfistern soll Alpnach eine Art Dorfzentrum erhalten, wo kulturelle und gesellschaftliche Anlässe ebenso Platz finden wie lokale Anbieter, die ihre Produkte verkaufen. «Eine Älplerchilbi und die Fasnacht würden analog zum letzten Jahr zum Beispiel hierhin passen», so Urs Spichtig.

Die Getreidemühle könne hingegen nicht mehr zum Leben erweckt werden, zumindest nicht in dieser Grösse. «Die Mühle würde zu viel Platz einnehmen. Der Lastwagenverkehr würde auf dem dereinst vielseitig genutzten Areal zu Problemen führen», begründet er. Er könne sich aber eine kleinere Mühle vorstellen, damit ein Teil des lokalen Getreides wieder in der Region verarbeitet werde. Die einstige Futtermühle aus den 1950er-Jahren produzierte bis vor Kurzem verschiedene Mehle und Mischungen für Brot und Backwaren. Diesen Frühling wurde die Anlage zurückgebaut.

Von der Bevölkerung dazu ermuntert

Die Vertragsparteien haben über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. «Doch es ist ein Preis, den sich die Korporation leisten kann und will für diese gemeinnützige Nutzung des Areals», hält Urs Spichtig fest. Umstritten sei das Geschäft nicht gewesen – im Gegenteil. «Wir wurden von der Bevölkerung dazu ermuntert, das Areal zu kaufen.» Schliesslich hatten auch die rund 110 Stimmberechtigten an der Korporationsversammlung vom vergangenen Mai diskussionslos und ohne Gegenantrag den Kaufabsichten zugestimmt.

Auch von Seiten der Verkäuferin zeigt man sich glücklich, mit der Korporation eine einheimische Verkäuferin gefunden zu haben. «Wir sind überzeugt, dass wir mit der Korporation Alpnach eine gute Nachfolgelösung getroffen haben und dass dies ganz im Sinne des verstorbenen Eigentümers und Korporationsbürgers Nik Wallimann ist», wird Jean-Luc Quenot als Willensvollstrecker und Verwaltungsratspräsident der Verkäuferin in einer Medienmitteilung zitiert.

Der Korporationsrat hat nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit der künftigen Entwicklung des «Pfistern»-Areals befasst. Sobald das Vorgehenskonzept steht, sollen mit potenziellen Nutzern erste Gespräche geführt werden. Die Korporationsbürgerinnen und -bürger sollen an ihrer nächsten Versammlung über den Inhalt des Kaufvertrages näher informiert werden.

«Nutzungsabsichten absolut in unserem Sinne»

Erfreut über den abgewickelten Verkauf ist auch der Alpnacher Gemeindepräsident Marcel Moser: «Die Nutzungsabsichten der Korporation sind absolut in unserem Sinne. Das Gebiet ist ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung und ideal für ein reges Dorfleben.» Den Weg für eine solche Nutzung hat der Gemeinderat gewissermassen schon im vergangen Dezember geebnet, als er eine Planungszone für das Areal erliess. Damit hatte er reine Wohnbauten per sofort verunmöglicht, und nicht erst mit Inkrafttreten der Ortsplanungsrevision 2025. Auch der kommunale Verkehrsrichtplan will der angepeilten Entwicklung des «Pfistern»-Areals Rechnung tragen.

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