Bei der Räumung des Hauses von Alfred (1925 – 2021) und Ruth Zwyer kamen viele Musiknoten zum Vorschein. Mit dabei war auch ein Stück mit dem Titel «Canzonetta d’amore», das der Musiker im Jahr 1989 für Flöte/Violine und Klavier komponiert hatte. Es kam an einem Sommerständchen 2021 erstmals zur Aufführung. Urs Wüthrich arrangierte das Stück in der Folge für das gesamte Orchester. Die kleine Komposition wurde am Beerdigungsgottesdienst des Orchestergründers gespielt und wird als Konzerteröffnung am Stephanstag in der katholischen Kirche nochmals zu hören sein.
Nach einer kurzen Würdigung durch Diakon und Familienfreund Stanko Martinovic steht als musikalischer Höhepunkt die Sankt Albin-Messe von Alfred Zwyer im Zentrum. Die Messe wurde für Orchester, Orgel, Sologesang und gemischten Chor komponiert. Sie wurde am 12. April 1959 zur Primiz von Pfarrer Jost Frei in der Pfarrkirche Sankt Albin in Silenen erstmals aufgeführt. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Willi Truttmann wirken das Orchester Erstfeld, vier Gesangssolisten und der verstärkte Kirchenchor Flüelen mit. Chordirigent Michele Maggiore leitete die Proben dieses Chors. Als Gesangssolisten konnten Franziska Dahinden (Sopran), Susanne Puchegger (Alt), Gustav Arnold (Tenor) und Alfred Pfeifer (Bass) verpflichtet werden.
Vorstellung bisher unbekannter Malereien
Am 5. Mai 2021 wurde ein bisher kaum bekanntes Streichquartett gefunden. Leider sind nur noch der 2. und 3. Satz als handgeschriebene Partitur vorhanden. Das Musikwerk zeigt eine kaum bekannte Seite des Komponisten. Es ist tonal frei und rhythmisch sehr komplex. Man erkennt Alfred Zwyer als Schüler von Paul Hindemith, bei welchem er in Zürich studierte. Die Komposition trägt als persönlichen Eintrag am Ende des dritten Satzes das Datum 6. + 17.12.1956. Alfred Zwyer nannte es sein erstes Streichquartett und bezeichnete es mit Opus 22. Dessen dritter Satz (Scherzo) wird von Leonard Schmutz (Violine I), Monika Rohrer (Violine II), Martina Wüthrich (Viola) und Dominik Feubli (Violoncello) uraufgeführt werden.
Einen völlig anderen musikalischen Charakter zeigt die Kleine Tanzsuite, welche Alfred Zwyer 1984 für die von ihm geleitete Musikgesellschaft Wassen komponierte. Das dreisätzige Werk wurde zur Feier des 75-jährigen Orchesters Erstfeld 2025 für dessen Besetzung umgeschrieben. Alfred Zwyer war nicht nur musikalisch ein sehr vielseitiger Künstler. Während des Konzerts werden auch Malereien von ihm gezeigt. Mit Franz Grubers Stille Nacht wird der weihnächtliche Anlass feierlich nachklingen. (zvg/unp)
26. Dezember 2025, 17 Uhr, katholische Kirche Erstfeld: Kirchenkonzert zum 100. Geburtstag von Alfred Zwyer.


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