«Was hältst Du vom neuen Papst?» Hinter der Frage steht doch wohl etwas anderes, nämlich: «Wie geht es mit der Kirche weiter?» Von einer europäisch geprägten Kirche ist sie zu einer Weltkirche geworden. Um so schwieriger ist die Aufgabe des Papstes, wenn er die ganze Kirche zusammenhalten und ihre Einheit garantieren soll.
Leo XIV. hat gelächelt, als er sich den Leuten auf der Loggia des Petersdoms zeigte. Die Last des Amtes scheint ihn nicht niederzudrücken. Auch wenn die religiöse Indifferenz in unserer westlichen Welt immer mehr zunimmt, auch wenn es die Institution «Kirche» nicht leicht hat, die Freude am Evangelium kann – wie Papst Franziskus seine erste Enzyklika überschrieben hatte – dem Christsein neue Leuchtkraft verleihen. In unserer kalt gewordenen Welt schenkt sie Wärme, in unseren dunklen Stunden Licht und in unserer manchmal so verzweifelten politischen Lage Hoffnung.
Danach lechzen Welt und Menschheit. Wenn die Kirche sich weniger nur mit sich selber beschäftigt, wird sie wieder attraktiv. Ihr Fundament, Jesus Christus, lässt sie nicht im Stich. Wie hat Jesus am Schluss seines Lebens versprochen: «Ich bleibe bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.»
Hansruedi Kleiber SJ
Präfekt der Jesuitenkirche
hansruedi.kleiber@kathluzern.ch
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