Markus Zwyssig
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Mitten in den Sommerferien ist Leben ins Isenthaler Schulhaus eingekehrt. In den Zimmern wird aber nicht Mathe gebüffelt. Es werden auch nicht Vokabeln gepaukt. Vielmehr wird frisch und fröhlich musiziert und gemeinsam gesungen. «Zogä-n-am Boogä» und «Uf em Stoos ob Schwyz» tönt es urchig aus den Schulzimmern. Aber es gibt nicht nur Volksmusik. Aus einem anderen Raum ist der Popsong «Believer» von Imagine Dragons zu hören.
13 Kinder sind es, die zusammen mit vier Leitern und einer Küchenchefin in Isenthal die Kindervolksmusikwoche verbringen. Die Mädchen und Buben im Alter von sieben bis elf Jahren kommen aus den Kantonen Schwyz, Graubünden, Solothurn, Appenzell und Luzern. Das musikalische Spektrum ist auch durch die verschiedenen Instrumente gross. Die Kinder spielen Handorgel, Schwyzerörgeli, Klavier, Geige, Kornett und Posaune. Und ganz ohne musikalische Berührungsängste spielen die Kinder zusammen mit ihren Leitern gemeinsam in unterschiedlichen Formationen.
Zwei Kinder haben ihr eigenes Stück komponiert
Livio Müller (11) aus Brunnen findet es «cool» im Lager. «Zu Hause wohnen wir in einem Block, da darf ich erst ab 10 Uhr Musik machen.» Im Lager könne er schon um 9 Uhr Schwyzerörgeli spielen. Auch die Organisation im Lager gefällt ihm: «Gut ist, dass alle ihre Ämtli haben, so gibt es keinen Streit, wer was machen muss.» Lorin Könz (10) aus Guarda im Engadin gefällt, dass es im Lager keinen Zwang gibt. «Man darf üben, muss aber nicht.» Es bleibe auch viel Zeit für die Freizeit. Obwohl sie sich noch nicht lange kennen, harmonieren die beiden schon gut zusammen. Auf Geige und Schwyzerörgeli haben sie sogar ein eigenes Stück komponiert, das sie am Schlusskonzert zum Besten geben werden.
Luis Alge (11) und Moritz Wälti (11) kommen beide aus Dornach. Auf Kornett und Posaune spielen sie zusammen unter der Leitung von Klarinettist Niculin Janett. «Mir gefällt, dass wir hier mit Kindern Musik machen können, die wir gerade erst kennen gelernt haben», sagt Luis Alge. Moritz Wälti spielt sonst vor allem Filmmusik. In Isenthal kann er sich eine Woche lang auch in andere Musikgenres vertiefen. «Ich kann in diesem Lager viel lernen», ist er überzeugt.
Nebst Kopfsachen gibt es auch genügend Zeit für den Sport
Anita Dachauer ist sei vergangenem Jahr Hauptleiterin des Lagers. Die 25-jährige Bündnerin engagiert sich seit sechs Jahren in der Kindervolksmusikwoche in Isenthal. «Der Lagerort hat sich bewährt», sagt sie. «Fern von zu Hause können sich die Kinder eine Woche lang auf die Musik fokussieren.» Das gemeinsame Musizieren steht denn auch im Lager im Zentrum. Viermal täglich wird musiziert, aber nur jeweils für eine halbe Stunde. Daneben wird gesungen und getanzt. «Musik ist ein Hobby und sehr stark Kopfsache», so die Hautpleiterin. «Der Spass soll dabei im Vordergrund stehen.» Aber auch die Freizeit kommt nicht zu kurz, denn schliesslich haben die Kinder ja zurzeit Ferien.
Die Buben und Mädchen sind viel draussen vor dem Schulhaus oder sie gehen auf den nahegelegenen Sportplatz. Es gab eine Olympiade und die Kinder konnten sich im Fussballspiel messen. Zudem unternahm die ganze Lagerschar eine Wanderung zur Musenalp. Ganz ohne Musik ging es aber auch dabei nicht. Auf der Musenalp angekommen, fand eine Stubätä statt. Im Lager erfuhren die Kinder aber auch Interessantes über den Bau des Schwyzerörgelis. Alle Jahre zu Gast ist Josef Schuler, pensionierter Kulturbeauftragter des Kantons. Er bringt den Kindern die Urner Sagenwelt näher. «Das ist jedes Mal ein Highlight im Lager», sagt Dachauer.
Nicht ganz einfach ist es, beim Üben allen Kindern gerecht zu werden, lässt die Lagerleiterin durchblicken: «Während die einen erst ein halbes Jahr Musik machen, besuchen andere Kinder bereits seit vier Jahren den Unterricht an einer Musikschule.»
Schlusskonzert findet diesmal in der Pfarrkirche statt
Die Kinder zeigen aber auch gerne, was sie gelernt haben. So fand am Donnerstagabend, 23. Juli, im Hotel Urirotstock eine Stubätä statt. Am Freitag um 16 Uhr geben sie zum Ende der Lagerwoche ein Schlusskonzert. Dieses findet aufgrund der Schutzmassnahmen vor Corona in der Pfarrkirche statt.
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