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Obwalden

Kerns stellt Menschen für ihre Leistungen und Verdienste ins Schaufenster

32 Frauen, Männer und Jugendliche wurden vor dem Kernser Neujahrsapero geehrt. Nicht vergeben wurde hingegen der «Sürpryys 2018».
Moderator und alt Regierungsrat Franz Enderli (rechts) mit Elfriede von Rotz-Schwager, Bernadette Michel, Trudi von Rotz-Michel und Werner von Rotz-Michel (von links), die für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt wurden. (Bild: Robert Hess (Kerns, 2. Januar 2019))

Robert Hess

Die Kernser Band «Jim Tomic» brachte die traditionelle Veranstaltung «Kerns ehrt» vom Mittwoch im vollen Singsaal von Beginn weg in Schwung. «2019 wird alles besser», meinte dann Gemeindepräsident André Windlin in seiner Neujahrsbotschaft. «Doch dieses Zitat stammt nicht von mir», fuhr er fort, «ich habe es in einer Zeitung entdeckt.» Und er habe sich gefragt: «Was soll besser werden? Uns geht es doch gut.»

Andererseits habe er daran auch denken müssen, dass es überall Menschen gebe, denen es wirklich eine Spur besser gehen könnte. Doch bei uns, so Windlin weiter, sei der Drang gross, «besser zu werden, alles zu optimieren und zu verfeinern. Wir müssen aber wohl auch lernen, einen Zacken zurückzuschrauben, den Gürtel etwas enger zu schnallen und auf dieses und jenes zu verzichten.»

Dann gehörte der Abend den 32 Frauen, Männern und Jugendlichen, die ausserordentliche Leistungen erbracht oder sich grosse Verdienste erworben haben. «Heute Abend werden diese gewürdigt», erklärte Gemeinderat Pius Hofer, Präsident der Vereins- und Sportkommission. Man habe auch die Möglichkeit, einer besonders herausragenden Person den Sürpryys 2018 zu verleihen, doch die Kommission wolle dieses Jahr darauf verzichten.

Franz Enderli moderierte locker und humorvoll

«Eine gute Nase» hatte die Kommission, den ehemaligen Bildungs- und Kulturdirektor Franz Enderli für die Ehrung der Nominierten zu engagieren. Locker und humorvoll, aber mit viel Sachkenntnis nahm Enderli die Aufgabe wahr, sodass die Ehrungen zu einer vergnüglichen Sache wurden. «Für die Gemeinde sind diese jährlichen Ehrungen ein Aushängeschild», meinte Franz Enderli, «und die Geehrten selber werden ins Schaufenster gestellt.»

Ifangers grosses Ziel heisst Tokyo 2020

Stark vertreten waren die 12- bis 20-jährigen Knaben und Mädchen in der Leichtathletik und im Geräteturnen mit beachtlichen Leistungen bei regionalen und schweizerischen Wettkämpfen. In der Sparte Radsport gehörte die besondere Aufmerksamkeit dem 45-jährigen Behindertensportler Patrik Ifanger, dessen grosses Ziel die Teilnahme bei Olympia 2020 in Tokio ist. Seine Geschichte berührte Moderator Franz Enderli als OK-Präsident des Zentralschweizerischen Jodlerfestes Sarnen besonders. Beim Aufstellen eines Festzeltes hatte Ifanger damals einen schweren Unfall erlitten, was später die Amputation eines Unterschenkels notwendig machte. «Der Radsport mit den Trainings und Wettkämpfen hat mir viel gegeben», sagte Ifanger, der beruflich zu 70 Prozent im Aussendienst tätig ist.

Geehrt wurden auch Personen, die sich in der ehrenamtlichen Tätigkeit in Kerns besonders verdient gemacht haben. Bernadette Michel, Trudi und Werner von Rotz-Michel sowie Elfriede von Rotz-Schwager gehören dazu. So war Trudi von Rotz eine leidenschaftliche aktive Turnerin, musste aber wegen Rückenbeschwerden zurückstecken und hat sich während 36 Jahren als Leiterin und Vorturnerin im Seniorenturnen verdient gemacht.

Am Ende der langen Reihe von Geehrten setzte sich Moderator Franz Enderli noch zu einem vergnüglichen Gespräch mit dem erfolgreichen Holzspalter Sepp Durrer und dem international mehrmals ausgezeichneten Bodybuilder Ivan Bucher aufs Bühnen-Kanapee. Und dann war der Neujahrsapéro angesagt.

Liste der Geehrten.pdf

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