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Obwalden

Freundeskreis diskutiert Zukunft des Kantonsspitals

Beim Herbstanlass des Freundeskreises Kantonsspital Obwalden stand das neue Spitalgesetz im Fokus. Dieses ebnet den Weg für eine Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital, um das Spital in Sarnen langfristig zu sichern.

Gut 130 «Freundinnen und Freunde» des Kantonsspitals Obwalden besuchten den Herbstanlass, der im Zeichen der Abstimmung über das neue Spitalgesetz stand, wie es in der Mitteilung des Freundeskreises heisst. Präsident Jürg Berlinger umriss in seiner Begrüssung die Wirkung des neuen Gesetzes: Es mache den Weg frei für eine Verbundlösung mit der Luzerner Kantonsspital AG (LUKS-Gruppe) mit dem Ziel, das Spital in Sarnen langfristig zu sichern, die medizinische Versorgung in der Region und die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu stärken. Der Präsident verwies aber auch auf Fragen, die der Freundeskreis ernst nehme und offen diskutieren wolle. Dazu konnten drei Referenten verpflichtet werden.

Regierungsrat Christoph Amstad erläuterte in seinem Votum unter anderem die Argumente des Regierungsrates und erwähnte insbesondere den starken Druck auf die kleinen Akutspitäler durch Fachkräftemangel, steigende Anforderungen bezüglich Qualität, Technik, Regulatorien, Personal sowie neue Informatiksysteme und hohe Investitionen. Im Verbund könne diesen Herausforderungen besser begegnet werden.

Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit im Zentrum

Martin Nufer, Veraltungsratspräsident LUKS und Mitglied des Spitalrats KSOW, beleuchtete den Verbund aus Sicht der LUKS-Gruppe. Er sehe die regionale und kantonsübergreifende Versorgung als grosse Chance und für das KSOW der einzige Weg, die Versorgung langfristig zu sichern.

Bezüglich der oft diskutierten Frage, wie weit Obwalden über das Leistungsangebot selber entscheiden könne, hielt Nufer fest, dass der Kanton Obwalden die Leistungen grundsätzlich festlege und finanziere. Voraussetzungen seien die Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, die Verfügbarkeit der Fachkräfte und die Übereinstimmung des Angebotes mit der koordinierten Versorgungsplanung des Verbundes. Sollte es am KSOW zu Veränderungen des Angebotes kommen, wäre dies ein gemeinsamer Entscheid aller beteiligten Akteure auf Basis objektiver, nachvollziehbarer Fakten und Argumente.

Langsamere Kostenentwicklung im Gesundheitswesen

Thomas Kaeslin, Leitender Arzt Medizin KSOW, ging in seinem Votum der Frage nach, ob es Alternativen zur Verbundlösung gebe. Die sehr breite Prüfung verschiedener Varianten durch Fachleute habe zur Verbundlösung geführt. Ein «so weiter wie bisher» sei nicht zielführend, da die Komplexität in der Führung eines Spitals laufend steige, die Spezialisierung zunehme und die Cybersicherheit ein kleines Spital rasch überfordere.

Vorteile für die Patienten sieht Kaeslin in der langfristigen Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und in der Qualität hochstehender Behandlungen. Die optimale Ausnutzung der Ressourcen mit Planung über die Kantonsgrenzen hinaus bietet gute Voraussetzung für eine langsamere Kostenentwicklung im Gesundheitswesen. (rwi)

Präsident Freundeskreis Jürg Berlinger mit den Referenten Regierungsrat Christoph Amstad, Dr. Martin Nufer und Dr. Thomas Kaeslin.
Bild: zvg

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