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Kanton Zug

Kantonsschule Zug soll für 98 Millionen Franken saniert werden – weshalb das Projekt fast 30 Millionen teurer wird als 2016 vorgesehen

Die Kantonsschule am Lüssiweg ist in die Jahre gekommen und soll bis 2033 in mehreren Etappen saniert werden. Genauere Abklärungen und energetische Anpassungen erklären, wieso der Bau teurer ist, als vor sieben Jahren geplant.

Gewisse Teile der Kantonsschule Zug sind dringend sanierungsbedürftig. Die Regierung treibt das nun voran. 
Bild: (Bild: Maria Schmid, Zug, 14. Januar 2020)

Die Kantonsschule Zug muss saniert werden. Laut Bericht des Regierungsrates ist der ältere Teil in einem mässigen bis schlechtem Zustand. Nachdem sie von 1971 bis 1975 erstellt und seitdem mehrere Male erweitert wurde, soll die Auffrischung vorangetrieben werden. Kostenpunkt: Rund 98 Millionen Franken. Das ist deutlich teurer, als noch 2016 geplant. Dort ging die Baudirektion von 67 Millionen aus.

Dem Bericht zufolge gibt es vor allem drei Gründe: Zum einen wurden die Kosten nachkalkuliert und genauer eingeschätzt. Zum anderen wurde die Sanierung ausgeweitet: Die Sanitäranlagen sollen zum Beispiel komplett ausgetauscht werden und die Elektroanlagen erneuert werden.

Das führt zu ungefähr 10 Millionen höheren Kosten als 2016 erwartet. Auch rund 10 Millionen mehr soll die energetische Instandsetzung kosten. So soll zum Beispiel die gesamte Lüftungsanlage ersetzt werden.

Mehr Platz für fast alle Fachbereiche

Die Sanierung soll in vier Etappen bis 2033 erfolgen. Noch dieses Jahr soll das Geschäft im Kantonsparlament beraten werden, damit das Projekt zügig voran getrieben werden kann. Mit der Gesamtinstandsetzung sollen die notwendigen baulichen Massnahmen sowie räumlichen Anpassungen vorgenommen werden. Damit soll der Betrieb und die Wettbewerbsfähigkeit der Kantonsschule Zug innerhalb der kantonalen Bildungslandschaft langfristig gesichert werden können, wie die Regierung schreibt.

Vergrössert werden sollen die meisten Bereiche der Schule. So brauchen beispielsweise sowohl die Geistes- und Naturwissenschaften als auch die bildenden Künste und die Informatik mehr Platz. Auch die Mensa soll grösser werden. Keinen Erweiterungsbedarf gibt es laut Regierungsrat im Bereich Sport oder der Aula.

Aufwand für Neubau zu gross

Geprüft wurde auch, ob sich ein Neubau lohnen würde. Zwar gebe es Vorteile wie die Planung offener Räume und die Entwicklung einer optimalen Mittelschule. Doch die Nachteile überwiegen laut Regierung. Denn nicht nur würde das deutlich mehr Zeit und Geld kosten, auch würde Bausubstanz, die eigentlich gut brauchbar ist, im Wert von 40 Millionen Franken vernichtet werden. Das sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Die Planung würde zudem um einiges komplizierter ausfallen, weil die jüngeren Bestandsbauten erhalten werden sollen.

Ausserdem könnte das im Konflikt stehen mit einer Unterschutzstellung. Die ist bekanntlich ein Knackpunkt im Sanierungsprozess. Denn der Regierungsrat sprach sich zwar dagegen aus, den Gebäudekomplex unter Schutz zu stellen, der Zuger Heimatschutz sprach sich aber dafür aus und zog dafür vor das Verwaltungsgericht. Das entschied sich zugunsten der Regierung, woraufhin der Heimatschutz Beschwerde beim Bundesgericht einreichte. Der Entscheid dazu ist ausstehend.

Selbst wenn die Unterschutzstellung erfolgreich wäre, könnte das Projekt umgesetzt werden, so die Regierung. In der aktuellen Kostenschätzung sind die zu erwartenden denkmalpflegerischen Massnahmen bereits enthalten.

Es handelt sich dabei im Wesentlichen um die Sanierung der Fassaden, für die eine Richtofferte eingeholt wurde. Falls es zu keiner Unterschutzstellung kommt, können die Fassaden rund 800’000 Franken günstiger ausgeführt werden.

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