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Luzern

Kanton Luzern muss Informatikprojekte sorgfältiger aufgleisen

Der Kanton Luzern zieht bei der Schuladministrationssoftware Educase den Stecker. Der Entscheid ist richtig, obwohl schon rund 60 Gemeinden mit dem Programm arbeiten. Nun müssen die Verantwortlichen die Lehren ziehen.
Blick auf die Software der Administrationssoftware Educase. (Bild: Manuela Jans-Koch (Sursee, 28. Juni 2021))

Alexander von Däniken

Jetzt ist klar: Die Schuladministrationssoftware Educase wird nie flächendeckend in den Luzerner Volksschulen eingesetzt. In den rund 60 Gemeinden, wo die Schulverwaltungen trotzdem schon damit arbeiten – und das mehr schlecht als recht –, soll das Programm noch so lange laufen, bis eine neue Lösung gefunden wird. Allein der Kanton Luzern als Besteller von Educase muss sich knapp eine Million Franken ans Bein streichen. Wie hoch die bisher aufgelaufenen Kosten bei den Gemeinden sind, ist unbekannt.

Wäre es nicht besser gewesen, den Entwicklern mehr Zeit einzuräumen? Nein, denn Kanton und Gemeinden haben neben Steuergeldern auch schon viel Nerven und Zeit investiert. Auch ob das Projekt so weit war, wie es den Anschein machte, darf bezweifelt werden. Erstens haben mehrere mit dem Programm betraute Personen von eklatanten Mängeln gesprochen, was sich zweitens bei einer gescheiterten Teilabnahme im letzten August bestätigte. Drittens schien auch eine vom Kanton eingeleitete Mediation die Differenzen mit der Surseer Entwicklerfirma Base-net Education AG nicht überwinden zu können.

Hätte der Kanton Luzern schon früher intervenieren müssen? Anhand der bisher bekannten Fakten kann diese Frage nicht beantwortet werden. Umso wichtiger ist es, dass die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinden aus diesem unrühmlichen Kapitel die Lehren ziehen – und Informatikprojekte noch sorgfältiger aufgleisen und noch enger begleiten.

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