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Luzern

Kanton Luzern entscheidet in den Ferien über Schulschliessungen – und die Ausweitung der Maskenpflicht

Die Fallzahlen an den Luzerner Schulen sind tief. Die Coronamutation sorgt allerdings für Verunsicherung. An der Oberstufe droht Fernunterricht und auch in der Primar könnten die Massnahmen verschärft werden.
Wegen der Coronamutation könnte die Maskenpflicht im ganzen Kanton Luzern auf die 5./6. Primarstufe ausgeweitet werden.  (Gaetan Bally / KEYSTONE)

Reto Bieri

Der Entscheid, ob die Luzerner Schulen auf Fernunterricht umstellen, wird Anfang der zweiten Ferienwoche gefällt. Dies sagt Regula Huber, Leiterin Kommunikation beim Bildungs- und Kulturdepartement, auf Anfrage. Entschieden werde aufgrund der dann aktuellen epidemiologischen Lage. Bis dahin gebe es nur punktuelle Schulschliessungen.

Die Zahlen sind jedenfalls nicht alarmierend. Stand 28. Januar waren von 42'000 Schülerinnen und Schülern der Luzerner Volksschule 25 in Isolation, dazu kommen 20 Lehrpersonen:

Die Zahlen sind übrigens mit Vorsicht zu geniessen, da gewisse Fälle auch mehrfach gezählt werden, wenn jemand länger als eine Woche krank ist. Auch bei den Gymnasien und den Berufsfachschulen sind die Fallzahlen tief.

Nichtsdestotrotz sorgt die neue Coronamutation bei Schulen und Eltern zunehmend für Verunsicherung. So zum Beispiel an der Schule Willisau. Am Freitagabend um 19 Uhr hat das Contact-Tracing der Schule gemeldet, dass der Vater einer Schülerin positiv auf die neue Variante getestet wurde. «Um 21 Uhr waren alle Eltern informiert», sagt Pirmin Hodel, Rektor der Schule Willisau. Zwei Klassen wurden vorsichtshalber in Quarantäne geschickt.

Dienststelle zieht Ausweitung der Maskenpflicht in Betracht

«Dies wäre nicht nötig gewesen, wenn die Maskenpflicht auch für die 5./6. Primarstufe gelten würde», sagt Hodel, der auch als Präsident des Luzerner Schulleiterverbands amtet. Er würde es begrüssen, wenn die Dienststelle Volksschulbildung die Maskenpflicht nun ausweitet. Dies sei vertretbar, wenn dafür die Schulen offen bleiben können. Dazu sagt Dienststellenleiter Aldo Magno: «Eine Ausweitung der Maskenpflicht würden wir in Betracht ziehen, wenn die Massnahme hinsichtlich Umsetzung funktioniert und einen Beitrag leistet, das mutierte Virus in seiner Verbreitung zu verzögern.» Gemäss Pirmin Hodel ist es im Sinne der meisten Eltern, die Schulen offen zu lassen.

«Viele sind coronamüde und wollen nicht nochmals die Situation vom Frühling durchspielen, zumal viele Mami und Papi im Homeoffice sind.»

Seiner Meinung nach ist auf der Primarstufe auch nach den Ferien Präsenzunterricht möglich. Auf der Sekundarstufe müsse man schauen, wie sich die Situation entwickelt.

Eltern wollen, dass die Schulen offen bleiben

Einzelne Coronafälle gibt es auch an der Hochdorfer Volksschule, an der rund 1240 Primar- und Sekundarschüler unterrichtet werden. Ob die mutierte Variante darunter ist, wisse man noch nicht, sagt Rektor Daniel Lang. Eine ganze Klasse in den Fernunterricht schicken musste man in Hochdorf letztmals im Herbst. Daniel Lang erwartet allerdings, dass sich dies wegen der Virusmutation ändert.

Wie Pirmin Hodel denkt auch Daniel Lang, dass die meisten Eltern es begrüssen, wenn die Schulen offen bleiben. «Nicht alle teilen diese Meinung. Vor allem in Klassen, wo es eine Ansteckung gab, waren Eltern vereinzelt der Meinung, alle Schüler in Quarantäne zu schicken, wäre besser.»

Sorgenvoller Blick auf die Fasnachtsferien

Für Fernunterricht auf der Sekundarstufe seien Schüler- und Lehrerschaft gut vorbereitet. «Wir werden ihnen vor den Ferien allenfalls Schulmaterial mit nach Hause geben, falls wir dann doch in den Fernunterricht wechseln», sagt Daniel Lang. Die Eltern sind angehalten, sich am Ferienende auf der Website der Schule zu informieren.

Eine Schliessung könne die Schule Hochdorf gut stemmen. «Eine Challenge ist es vor allem für die Eltern. Nicht alle haben zu Hause genügend Laptops, und nicht jedes Kind ist gleich bereit für Fernunterricht.» Auch wenn Lehrer ihre Schüler täglich digital kontaktieren, könnten gewisse Kinder durch die Maschen fallen.

Pirmin Hodel wie auch Daniel Lang blicken wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos in den Skigebieten mit einer gewissen Sorge auf die Fasnachtsferien. Bezüglich des Verhaltens wolle die Schule Hochdorf aber nicht schulmeisterlich auftreten. «Ich versuche, den Elternbrief positiv zu formulieren. Nämlich, dass es in unser aller Interesse ist, auch in den Ferien auf die Schutzmassnahmen zu achten. Wir sind alle froh, wenn die Situation nicht schlimmer wird.»

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