Es ist typisch für die Alpnacher Jodler, dass sie ihr Jahreskonzert allen Frauen und Müttern widmen. Mit dieser Hommage drücken sie ihnen Wertschätzung und Dankbarkeit aus. Das zahlreich erschienene Publikum würdigte diese Geste ebenfalls und belohnte sie in der Kägiswiler MZA mit einem Grossaufmarsch. Der prächtige Samstagvormittag lud zu einem Gang in die Berge ein. So war der abendliche Abstecher zur musikalischen «Bärgwanderig» eine Wiedergabe der freudvollen Momente des Erlebten. Schon der Konzerteinstieg mit dem «Iwi-Juiz» im Gesamtchor war Zeugnis von Sangesfreude und weckte Emotionen.
Es liegen etliche harte Proben hinter der Chorgemeinschaft, die an diesem Konzertabend zur Hochform auflief. Silvia Windlin hat mit den Sängerinnen und Sängern die Vorträge sehr sorgfältig neu einstudiert oder einer Repetition unterzogen. In überzeugender Manier präsentierten sie in der Folge «Bärgwanderig» (Ueli Moor) und die weiteren gewählten Lieder, wie etwa «Es Lied wo’s Härz erfreut» (Adolf Stähli) oder Edi Gassers «Dr Wildhüeter».
Ganz souverän erklang «Älplerläbe», dessen Text das ehemalige Klubmitglied Alfred Spichtig schrieb und für den Hans Walter Schneller eine wunderbare Melodie komponierte. Alpnach darf auch als «Geburtsort» prächtiger Naturjodel bezeichnet werden. Sie sind das Herzstück der Programme der Alpnacher Jodlerinnen und Jodler und dürfen auf keinen Fall an ihren Auftritten und Konzerten fehlen. Sichere Stimmführung und ausgeglichene Begleitregister prägten die Präsentation des «Städer- und Muisflue-Juiz». Ins gleiche Genre passten auch «Dr Alpnacher» von Franz Wallimann und die gewünschten Zugaben als krönender Abschluss der sehr gelungenen Bühnenpräsenz.
Vor 15 Jahren hat sich das Fachsbodä-Cheerli zum gemeinsamen Singen getroffen. Das klubeigene Septett, nach einem Aussichtspunkt in den Alpnacher Waldungen benannt, ist nach einer schöpferischen Pause wieder reaktiviert worden. In Arthur Alders «Ame schöne Morge» schwärmte das Cheerli davon, diesen Platz geniessen zu können und einen Juiz ertönen zu lassen.
«Mier drii» und Illgauer Jodler
Gastformationen sorgen bei Jodler-Veranstaltungen jeweils für zusätzliche, willkommene Unterhaltung. So durfte das Giswiler Jodlerterzett Miär drii mit Tamara Riebli, Fabienne Ming und Luzia Zumstein Alpnacher Gastrecht geniessen. Aus den einstigen Giswiler Ländlerladies ist eine beliebte Kleinformation entstanden. Das sympathische Frauentrio singt von Herzen gern und gefällt besonders durch seine stimmliche Zusammensetzung. Vortrefflich, wie es ohne Instrumentalbegleitung «Es Liedli sälb zwöit» und «Ds Bärgbächli» sowie weitere Kostproben und Naturjuize intonierte.
Der Jodlerklub aus dem schwyzerischen Illgau präsentierte unverkennbare Jüzli eigener Prägung. Was in den Ohren der Zuhörer verzwickt und schräg klingt, sind typische Muotathaler Spezialitäten, zu denen auch jene von Illgau gehören. «Z’Buoflers», «Dr Sunnehälbler» und weitere Werke sind namenlos und nicht auf Notenpartituren festgehalten. Sie werden seit 60 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben. Damit wird ein wertvolles Kulturgut gepflegt und in seiner Ursprünglichkeit bewahrt.
Juna und Noah hatten die Programmführung inne, während das Ennetmooser Ländlertrio Acheregg Gruess zur Unterhaltung aufspielte.
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