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Jahreskonzert Seedorfer Blaskapelle: Das Böhmische geniesst diesmal klar Priorität

Am Sonntag, 23. Juni, gibt die Seedorfer Blaskapelle ihr traditionelles Jahreskonzert. Wiederum wird unter der Leitung von Paul Wyrsch ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten.
Die Mitglieder der Seedorfer Blaskapelle freuen sich bereits jetzt auf das Jahreskonzert vom 23. Juni, bei dem wiederum eine breite Palette von Blasmusikwerken zu hören ist. (Bild: fi, Seedorf, 12. Juni 2019)

(fi) Die Seedorfer Blaskapelle (SBK) wurde 1973 von mehreren Aktivmitgliedern des Musikvereins Seedorf mit dem Ziel gegründet, als Unterhaltungsformation ein vielseitiges blasmusikalisches Repertoire einzustudieren und bei unterschiedlichsten Anlässen zu präsentieren. Heute steht die Formation, die seit 2007 von Paul Wyrsch aus Schattdorf geleitet wird, als Garantin für Blasmusik, die geprägt ist von einem weichen und ausgewogenen Klang, von differenzierter Dynamik und von klarer Artikulation.

Immer wieder wissen die Mitglieder bei ihren lockeren und äusserst schwungvollen Auftritten mit böhmisch-mährischen Klängen, aber auch mit modernen Rhythmen ein breites Publikum anzusprechen. Im Zentrum der mittlerweile durchschnittlich fünf jährlichen Auftritte der Formation steht jeweils das Jahreskonzert im Juni.

Auch zum Gedenken an Ernst und Ernst

«Beim Konzert vom 23. Juni wird das Böhmische Priorität geniessen», sagt Paul Wyrsch. Dies geschieht in Erinnerung an zwei Musiker, welche die Seedorfer Blaskapelle in den vergangenen Jahren indirekt und direkt entscheidend beeinflusst respektive mitgeprägt haben. Gemeint ist einerseits der vor 20 Jahren verstorbene Ernst Mosch. Der deutsche Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent der «Original Egerländer Musikanten» gilt als eigentlicher König der Egerländer Blasmusik, welche auch von den Seedorfer Blaskapelle speziell gepflegt wird. «Zum Andern ist es der Altdorfer Ernst Mulle, der unvergessliche ehemalige Tubist unserer Kapelle, der vor zehn Jahren völlig unerwartet aus dem Leben respektive aus unserer Mitte gerissen wurde», nennt Wyrsch einen der Hauptgründe für die Stückwahl. «Ernst Mulle hat während über 30 Jahren als unermüdlicher administrativer Leiter für das erfolgreiche Bestehen unserer heute drei Musikantinnen und elf Musikanten zählenden Formation gesorgt.»

Jedes Werk stammt von anderem Komponisten

Das diesjährige Konzertprogramm ist erneut mit vierzehn Titeln bestückt. Wie vom musikalischen Leiter bereits erwähnt, kommen diesmal nicht zuletzt die Freunde böhmischer Blasmusik auf ihre Rechnung. Dafür sorgen in erster Linie sieben gehörfällige Polkas. Sie stammen aus der Feder so bekannter Komponisten wie Antonin Borovicka («Garten-Polka»), Michael Klostermann («Casanova»), Berthold Schick («Lust auf bömisch»), Roland Kohler («Blasmusik ist Trumpf»), Hans-Reiner Schmidt («Feierabend-Polka), Leonhard Schmid («Böhmisch gelaunt») und Harald Reiss («Einfach nur Spass»).

Obwohl es sich bei 50 Prozent der gespielten Werke um Polkas handelt, ist auch in diesem Jahr für viel Abwechslung gesorgt. Dafür sorgt einerseits allein schon die Tatsache, dass jedes gespielte Werk von einem anderen Komponisten stammt. Anderseits gehören auch eine gefühlvolle Komposition im Dreivierteltakt von Very Rickenbacher («Lieblingswalzer), ein Tango («Ein kleines Rendezvous» von Peter Schad), zwei mitreissende Märsche («Euphoria» von Martin Scharnagel und «Kaiserin Sissi» von Timo Dellweg) und die «Jive-Hits» von Klaus Butterstein mit den bekannten Melodien «Ramona», «My Boy Lollipop» und «Rote Lippen soll man küssen» zum Programm.

Soli sind ein Markenzeichen der Seedorfer Blaskapelle

Bekanntlich sind brillant gespielte Solos seit jeher ein eigentliches Markenzeichen der Seedorfer Blaskapelle. Guido Baumann wird die Ballade «My Dream» vortragen. Die wunderschöne Melodie ist zunächst beim Improvisieren mit Flügelhorn und Klavier entstanden und wurde später von Komponist Peter Leitner von den bekannten Kärntner «Fegerländern» zu einer berührenden Blasmusik-Pop-Ballade für Solo-Flügelhorn ausgearbeitet. Die «Fegerländer» vereinen böhmische Blasmusik auf hohem Niveau mit moderner Schlager-Big-Band-Musik. Als Solistin wird am 23. Juni Svenja Kluser ihre Premiere in den Reihen der Seedorfer Blaskapelle erleben. Die Es-Klarinettistin hat in der Formation die Nachfolge von Sepp Wipfli angetreten und sorgt bei ihrem ersten Konzert mit der SBK in der Komposition «Die Wilde Hilde» von Thomas Kirnberger für einen nahtlosen personellen Übergang.

Mit Kaffee, Gipfeli und einem Mittagessen

«Mit dem Jahreskonzert möchten wir uns wiederum bei allen Blasmusikfreunden für die Sympathie und Unterstützung bedanken, die wir während des ganzen Jahres erfahren dürfen», betont Monika Arnold, die administrative Leiterin der Seedorfer Blaskapelle. «Zu diesem Dankeschön gehört auch das Rahmenprogramm.» Das heisst: Von 9 bis 9.45 Uhr offeriert die Seedorfer Blaskapelle jedem Konzertbesucher wiederum einen Kaffee und ein Gipfeli. Und nach dem Konzert sorgt das Personal der Festwirtschaft für das leibliche Wohl der Gäste. «Es muss niemand nach Hause springen, um zu kochen. Wir verwöhnen unsere Gäste sehr gerne mit einem feinen Mittagessen», lautet der Tipp der «Chefin».

Das Jahreskonzert der Seedorfer Blaskapelle findet am Sonntag, 23. Juni, 10 Uhr, in der Mehrzweckhalle der Kreisschule Seedorf statt. Der Eintritt ist frei (Türkollekte).

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