«Bleiben Sie zuhause!», hiess es flächendeckend, als vor 5 Jahren das Virus um sich griff. Für beeinträchtigte Personen und deren Angehörige war die Pandemie eine grosse Herausforderung. Alle öffentlichen Anlässe wurden abgesagt oder verschoben. So auch das 50-Jahr-Jubiläum von Insieme Uri.
Am vergangenen Wochenende wurde 55 Jahre Vereinsleben gebührend nachgefeiert. Das OK für das «Schnapszahl Jubiläum», geleitet von Alex Christen, lud in das Mehrzweckgebäude Winkel in Altdorf ein. Stolze 167 Personen folgten der Einladung – Menschen mit Beeinträchtigung, Eltern, Angehörige, Behördenmitglieder, Beistandspersonen, Bezugspersonen und Gäste. Unter ihnen Nationalrat Simon Stadler und Landammann Christian Arnold.
Letzterer überbrachte die Gratulationen im Namen der Urner Regierung. «Bei Insieme zählt die ungebremste Lebensfreude. Die grosse Menschlichkeit mache den Verein so sympathisch», sagte Arnold in seiner Rede. Zuvor begrüsste Anita Epp-Gabriel, die Präsidentin von Insieme Uri, die Festgesellschaft. Sie verwies auf das Motto des Tages «zämä scheen ha» und wünschte allen gemütliche und unterhaltsame Stunden.
Vom ersten Ton an begeisterte die Partyband Ürixx – die Tanzfläche war bereits zu Beginn sehr begehrt. Selbst Nationalrat Simon Stadler liess sich auf ein Tänzchen mit beeinträchtigten Personen ein. Das ist Inklusion in reinster Form. Ein besonderer Moment war der Auftritt von Erika Kempf, die mit starker Sehbeeinträchtigung lüpfige Ländlermusik auf dem Schwyzerörgeli spielte. Sie erhielt dafür grossen Applaus und ein Präsent.
Glücksrad mit Preisen gesponsort vom Rotary-Club
Später durften die Menschen mit einer Beeinträchtigung einmal am Glücksrad drehen – eine grosse Freude und eine spannende Angelegenheit für die Teilnehmenden. Für jeden Dreh gab es ein sehr grosszügiges Geschenk. Lydia strahlte beim Erhalt des Glücksradpreises über beide Ohren und Wisi von der SBU (Stiftung Behindertenbetriebe Uri) meinte: «Miär gfallt äs da sehr guät» auf die entsprechende Frage.
Insieme Uri versteht sich als Selbsthilfeorganisation und vertritt die Anliegen von Menschen mit einer geistigen Behinderung und deren Angehörigen. Der Verein setzt sich für Gleichstellung und Inklusion in die Gesellschaft ein. Ferien, Wellness, Entlastungswochenenden, Tagesausflüge und diverse Freizeitangebote werden organisiert.
Seit 2009 ist Anita Epp-Gabriel mit ungebrochenem Elan als Dreh- und Angelpunkt im Einsatz für Menschen mit geistiger Behinderung. Insieme Uri darf sich glücklich schätzen, dass sie mit Anita Epp-Gabriel eine enorm engagierte, umtriebige Präsidentin in ihren Reihen hat. Sie ist immer mit Leib und Seele mit dabei. Beeinträchtigte und deren Angehörige schätzen eine langjährige Beziehung, was ihnen Halt und Sicherheit gibt.
Alex Christen dankte zum Schluss vielen Sponsoren, der Gemeinde Altdorf für die Räumlichkeiten im Winkel, dem Vorstand von Insieme Uri, seinen OK-Kollegen für dieses Jubiläumsfest, bei allen Helferinnen und Helfern sowie der Partyband Ürixx.
In den Augen der Festbesucher hätte das Jubiläum noch weit länger in den Abend gehen können. Wie meinte es doch Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektor Christian Arnold treffend: «Die Welt wäre mit mehr Menschen, wie sie sich hier befinden, eine bessere!» Das Motto «zämä scheen ha» wurde eindrücklich umgesetzt.
Mehr Informationen unter www.insieme-uri.ch.
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