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Obwalden

In Zukunft vermehrt lokale Gäste in der Ski Lodge Engelberg

Per 1. September wird Hugo Magnusson (31) neuer CEO der Ski Lodge in Engelberg. Der leidenschaftliche Skifahrer und ehrgeizige Geschäftsmann will das Unternehmen lokal noch besser etablieren.
Neuer CEO der Ski Lodge Engelberg: Der Schwede Hugo Magnusson (31).  (Bild: Nino Gisler (Engelberg, 21. August 2020))
Lädt zum Verweilen ein: Die Bar der Ski Lodge Engelberg. (Bild: Nino Gisler (21. August 2020))
Strahlen um die Wette: Hugo Magnusson mit Hund «Janne».
(Bild: Nino Gisler (Engelberg, 21. August 2020))

Nino Gisler

Nino Gisler

Nino Gisler

Es herrscht reger Verkehr in Engelberg, der Dorfkern sprüht förmlich voller Leben. Eingebettet in einer Reihe von Restaurants und Hotels beim Bahnhof steht sie, die Ski Lodge Engelberg. Die Eingangstür des Hotels steht sperrangelweit offen, dunkel und elegant wirkt der Eingangsbereich. Im unteren Stock wartet auch schon der baldige CEO. «Hast du Angst vor Hunden?», fragt der aschblonde Hugo Magnusson höflich auf Englisch. Auch während der ganzen folgenden Konversation spricht er ausschliesslich Englisch. Die ganze Zeit weicht ihm seine tierische Begleitung, ein einjähriger adoptierter Hund aus Irland, nicht von der Seite. Der junge Schwede (31) strahlt für sein Alter bereits ein beträchtliches Selbstvertrauen aus. Mit verschmitztem Lächeln spielt er anfängliche Nervosität herunter, der zurecht gezupfte Schnauz verleiht dem Schweden eine gewisse Reife.

Schwedische Nachfolgeregelung

Eine neue Herausforderung steht für den jungen Skandinavier an: Per 1. September wird Hugo Magnusson die Zügel der Ski Lodge Engelberg in die Hand nehmen, nachdem diese sechs Jahre lang von Niklas Danielsson geleitet wurde, ebenfalls ein Schwede. Von den Besitzern der Ski Lodge wurde Magnusson angefragt, ob er Danielssons Nachfolge antreten will. «Ich war recht überrascht», gibt Magnusson zu, doch er habe sich sehr gefreut und das Stellenangebot gerne angenommen.

«Die Schweden lieben Engelberg», verrät Magnusson. In ihrer Skiszene ist Engelberg ein geläufiger Begriff, das Klosterdorf zieht jährlich scharenweise skandinavische Gäste an. Magnusson ist sich bewusst, dass der nächste Winter unberechenbarer denn je sein wird: «Aufgrund der Coronakrise müssen auch wir schauen, dass vermehrt einheimische Gäste in unserem Hotel logieren werden.» Dies widerspiegelt sich auch in der Zukunftsstrategie der Ski Lodge, die davon ausgeht, dass wegen Corona in diesem Winter weniger Touristen aus dem Ausland, insbesondere aus skandinavischem Gebiet, kommen. Ausserdem sagt er:

«Uns ist es wichtig, ein lokal verankertes Unternehmen zu sein. Wir wollen einen Mehrwert für die Gesellschaft, das Dorf, den Tourismus bieten.»

Bislang war die Ski Lodge vor allem bei Wintersportlern beliebt, er betont aber sogleich: «Alle Gäste sind willkommen bei uns, von passionierten Skifahrern bis zu Familien mit Kindern». Ihm sei es wichtig, allen Gästen das Gefühl zu vermitteln, zu Hause zu sein, «egal von wie weit her sie angereist sind», räumt Magnusson zugleich ein.

Er freue sich auf die herausfordernde Stelle als Leiter der Ski Lodge Engelberg, verrät Hugo Magnusson. Der ambitionierte Sport- und Geschäftsmann gibt sich ehrgeizig: «Wir wollen die Marke und das Unternehmen Ski Lodge stärker machen, sie soll sich lokal noch besser etablieren».

Von sprachlichen Barrieren zu Engelberger Käse

Nebst seiner Muttersprache Schwedisch spricht Magnusson fliessend Englisch. Dazu kommen Sprachkenntnisse in Französisch, Italienisch und neuerdings Deutsch. «Ich besuche einen Intensivkurs in Deutsch und probiere, auch in meiner Freizeit, so oft es geht, Deutsch zu sprechen», so Magnusson. Dabei ist ihm ein Bekannter seiner Freundin behilflich, mit dem er ausschliesslich Deutsch spricht. Während der Coronakrise, als es den Gastrobetrieben an den Kragen ging, beschäftigte Walter Grob, Inhaber der Schaukäserei im Kloster Engelberg, den jungen Skandinavier für drei Monate in seinem Betrieb. «Hugo war im Frühdienst tätig. Eine seiner Arbeiten war, den Käse ins Salzbad einzulegen», so Walter Grob auf Anfrage. Magnusson schwärmt von der Zusammenarbeit mit Grob: «Es hat mir Spass bereitet, in einer Käserei auszuhelfen. Besonders beeindruckt hat mich, wie gut Walter regional vernetzt ist».

Hugo Magnusson wuchs in Göteborg, Schweden, auf. Er absolvierte das Gymnasium und erlangte später einen Hochschulabschluss in Hotel- & Tourismusmanagement. Alleine zog es ihn nach Frankreich, genauer gesagt nach Chamonix, wo er während der vergangenen fünf Jahre im Hotelmanagement tätig war. Zuletzt war er dort Direktor des Hotels Gustavia. «Ich glaube, dass meine Erfahrung mit verschiedenen Destinationen zur Weiterentwicklung der Ski Lodge und der Urlaubsdestination Engelberg beitragen kann», heisst es von Magnusson in der offiziellen Medienmitteilung der Ski Lodge. Sport ist ein zentraler Aspekt im Leben des Schweden. «Im Herzen bin ich ein Bergmensch.» Er sei ein angefressener Skifahrer, im Winter stehen viele Skitouren auf dem Programm. Und ein leidenschaftlicher Läufer ist er obendrein, begleitet wird er dabei oft von «Janne», seinem Hund. 2016 fing er als Wander- und Mountainbikeführer in Italien, Spanien und den Kapverden an. Letztes Jahr spezialisierte sich Magnusson als selbständiger Touranbieter in Engelberg darauf, neue Gäste für Reiseveranstalter zu finden.

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