Nachdem sowohl das Baubewilligungsverfahren als auch das Ausschreibungsverfahren erfolgreich abgeschlossen wurden, haben die Urner Energiedienstleisterin Energie Uri AG und die Schweizer Grünstromproduzentin Aventron AG vergangenen Freitag gemeinsam die APV Sidenplangg AG gegründet. Zweck der Gesellschaft sei der Bau und Betrieb der alpinen Photovoltaikanlage zur Energiegewinnung, wie das neu gegründete Unternehmen mitteilt.
Zum Engagement der Aventron AG trügen auch ihre Miteigentümerinnen Primeo Energie, Energie Wasser Bern sowie Stadtwerk Winterthur bei, indem sie das Projekt unterstützten. Die Gründer der APV Sidenplangg AG bewiesen mit diesem Vorhaben auch eine Portion Pioniergeist, da es sich um ein komplexes Energieprojekt handle, welches nur auf wenige Erfahrungswerte zurückgreifen könne.
Die alpine Photovoltaikanlage werde in der Sidenplangg oberhalb von Spiringen auf einem Grundstück der Korporation Uri realisiert. Der Standort befinde sich in einer bereits durch Lawinenverbauungen genutzten Landschaft auf einer Höhe zwischen 1800 und 2000 Metern über Meer im Urner Schächental und bietet zahlreiche Vorteile: Er sei bereits über eine Strasse erschlossen, und die Energieeinspeisung ins Verteilnetz erfolge über die nahe gelegene Trafostation Ratzi.
Auf einer Fläche von 10,7 Hektar soll mit einer Anlagenleistung von rund 8 Megawatt jährlich rund 12,5 Gigawattstunden erneuerbare Energie produziert werden – das entspreche dem Jahresverbrauch von etwa 2600 Haushalten. Für den Betrieb und Unterhalt sowie die Energiebewirtschaftung werde die Energie Uri AG verantwortlich sein, was jährlich wiederkehrende Wertschöpfung für Uri generiere.
Hohe regionale Wertschöpfung
«Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 40 Millionen Franken, wovon rund 75 Prozent als Aufträge für Urner Unternehmen verbleiben. Hinzu kommen Abgaben sowie Steuern von jährlich über 100’000 Franken, aufgeteilt auf die Gemeinde Spiringen, die Korporation Uri und den Kanton Uri», wird Werner Jauch, CEO von Energie Uri in der Mitteilung zitiert.
«Mit diesem Projekt schaffen wir aber nicht nur konkrete Wertschöpfung, sondern leisten auch einen weiteren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien über die Kantonsgrenzen hinaus», so Jauch weiter. Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang die Winterstromproduktion. Alpine Photovoltaikanlagen eigneten sich hierfür optimal, da sie im Winter rund dreimal so viel Strom erzeugten wie PV-Anlagen auf Dächern im Flachland.
Eric Wagner, CEO der Aventron AG sagt: «Mit Energie Uri pflegen wir bereits beim Wasserkraftwerk Palanggenbach eine gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns, zusammen mit unserer bewährten Partnerin nun auch eine der ersten alpinen Solaranlagen umzusetzen.» Weiter betont Wagner: «Dieses Projekt unterstreicht zudem die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Mittelland und den Bergkantonen sowie das gemeinsame Engagement für die erneuerbare schweizerische Energieproduktion.»
Der Baustart erfolgt laut der Mitteilung unmittelbar nach der Schneeschmelze, voraussichtlich Anfang Mai 2025. Wie vom nationalen Solarexpress vorgegeben, sollen die ersten 10 Prozent der Anlage noch im Jahr 2025 ans Netz gehen. Die Fertigstellung der gesamten Anlage ist bis 2029 geplant. (mu)
Mehr zum Projekt unter www.apv-sidenplangg.ch .
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.