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Zentralschweiz

In den Skigebieten schliessen die Pisten wegen Schneemangels: Gibts jetzt Rabatte?

Die warmen Temperaturen schmelzen die Pisten weg. Können Skifahrerinnen und Skifahrer jetzt mit Rabatten rechnen? Wir haben bei Skigebieten in der Zentralschweiz nachgefragt.

Temperaturen über zehn Grad, viel Sonnenschein, kaum Niederschlag und grün so weit das Auge reicht: Es ist ein Déjà-vu, welches vor allem die tiefgelegenen Skigebiete in der Zentralschweiz erleben. Denn ähnliche Verhältnisse wie jetzt herrschten bereits in den Weihnachtsferien.

Nur ein Bruchteil der Pisten geöffnet

Auf dem Sörenberg sind derzeit 14 von 32 Skipisten wegen Schneemangel gesperrt (Stand 22. Februar). «Am Sonntag mussten wir die Verbindung zwischen Dorf und Rothorn schliessen», sagt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg, zu «PilatusToday» . Wo Kunstschnee nicht möglich gewesen ist, kann derzeit also nicht mehr Ski gefahren werden.

Deswegen werde im Moment auch darüber diskutiert, ob und wie man die Preise anpassen könne. «Wir müssen es Tag für Tag nehmen. Momentan haben wir trotz Schneemangel nach wie vor viele Angebote.» Es bleibe auf baldigen Schnee zu hoffen. «Wir haben Freude an dem, was wir haben und trauern nicht dem nach, was wir nicht haben.»

Skifahrer am Laubersgrat im Skigebiet Engelberg-Titlis. 
Bild: Bild: Boris Bürgisser (Engelberg, 1. Januar 2023)

Preise sollen sich in Grenzen halten

Wegen Schneemangel musste im Skigebiet Klewenalp-Stockhütte bislang nur eine Anlage geschlossen werden, davon sind allerdings mehrere Pisten betroffen. Nur 9 von 16 Pisten sind aktuell geöffnet (Stand 22. Februar). Ausserdem ist die Verbindung zwischen der Stockhütte und der Klewenalp gekappt – zumindest fast.

«Am Morgen läuft dieser eigentlich geschlossene Skilift eine Stunde lang, sodass man über das Gebiet Stockhütte zur Klewenalp gelangen kann», erklärt Rolf Gubelmann, Leiter Marketing und Operating.

Verbilligungen stehen auch bei der Klewenalp-Stockhütte zur Diskussion, sagt Gubelmann weiter: «Rabatte sind ein Thema und die werden wir auch einführen, sobald wir zwei bis drei Anlagen schliessen müssen.»

Warme Temperaturen lassen Schneedichte sinken

Auf dem Stoos sind bis auf den Skilift Holibrig alle Anlage in Betrieb (Stand 22. Februar). «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir 30 von 35 Pistenkilometern offen haben können», sagt Martin Langenegger, Geschäftsführer der Stoosbahnen. Nur zwei Pisten sind aktuell geschlossen – allerdings bereits seit dem Saisonstart. Neu ist: «Am vergangenen Wochenende mussten wir wegen zu wenig Schnee den Snowpark schliessen.»

Auf dem Stoos hat es genügend Schnee zum Ski fahren.
Bild: Bild: PD

Sollte es aufgrund von Schneemangel auch zu Pistenschliessungen kommen, gäbe es reduzierte Preise wie zur Vor- und Nachsaison, verspricht Langenegger. Aber: «Wir sind optimistisch, dass wir die Pisten halten können.»

Keine Talabfahrten

Im Hoch-Ybrig sind Stand 22. Februar alle Anlagen in Betrieb , die fünf Abfahrtspisten sowie die Piste Chüeband jedoch geschlossen. Die beiden tiefer gelegenen Skigebiete Ibergeregg und Dorf Oberiberg haben mehr mit dem Schneemangel zu kämpfen. Dort ist nur je eine Anlage geöffnet.

Im Gebiet Hoch-Ybrig seien die Schneeverhältnisse aber gut. «Am vergangenen Sonntag mussten wir die Talabfahrten schliessen. Die gehen runter bis auf 1000 Meter», sagt Urs Keller, Geschäftsführer Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig.

Obwohl das höher gelegene Skigebiet also noch nicht vom Schneemangel betroffen ist, spürt man auch im Hoch-Ybrig den fehlenden Schneefall . «Weiterhin gute Pisten anbieten zu können ist herausfordernd. Der grosse Grundstock an Schnee ist nicht mehr da, jetzt müssen wir Sorge zum Schnee tragen, den wir noch haben.»

Sollten Anlagen nicht in Betrieb genommen werden können – wegen Schneemangel oder aus anderen Gründen – gibt es Preisreduktionen.

Kein Schneemangel zu spüren

Ebenfalls nicht um Schnee kämpfen muss das Skigebiet Titlis. Alle 17 Anlagen und 18 von 22 Pisten sind aktuell offen (Stand 22. Februar). «Wir mussten dieses Jahr noch keine Pisten wegen Schneemangel zu tun», sagt Urs Egli, Leiter Marketing der Titlis Bergbahnen. Und die Pistenverhältnisse sind gut: «Wir bekommen viele Komplimente für die Pistenqualität.»

Vorerst können Skifahrerinnen und Skifahrer also noch nicht von Schneemangel-Rabatten profitieren. Ob das so bleibt? «Das kommt ganz auf die Wetterprognose an», sagt René Koller, Direktor der Bergbahnen Sörenberg. In Sörenberg und den anderen tiefer gelegenen Skigebieten hofft man, dass das kommende Wochenende wieder Schnee in die Berge bringt.

Im Skigebiet Mythenregion fehlt der Schnee vielerorts. Nur noch der Skilift Alpstubli, Haggenegg eins sowie der Zauberteppich haben geöffnet. «Wir haben wieder viele Gäste, welche wandern oder Gleitschirm fliegen sowie Besuchende, die einfach die Sonne geniessen möchten», sagt Remo Gwerder, Geschäftsleiter der Rotenfluebahn Mythenregion AG. Die Verantwortlichen reagierten und bieten ihr Sommerangebot an: Die Gäste können ein Ticket für die Bergbahn inklusive Mittagessen im «Gipfelstubli» lösen.

Auf der Rigi haben die Verantwortlichen dieselben Probleme: Der Schnee ist weg. Wintersport sei momentan nicht mehr möglich, jedoch seien die Wanderwege in einem guten Zustand, so Ivan Steiner, Leiter Marketing und Verkauf der Rigi Bahnen AG. Momentan hätten auch sie viele Besucherinnen und Besucher, welche das sonnige Wetter geniessen würden. Bis Ende Woche werden die Verantwortlichen entscheiden, ob die Wintersaison auf der Rigi vorbei ist.

Auch im Sattel-Hochstuckli kämpft man mit den milden Temperaturen und dem mangelnden Schnee. Wintersportarten seien noch in einem Teilbetrieb möglich, erklärt Simon Bissig, Geschäftsführer der Sattel-Hochstuckli AG. «Sobald es wieder genügend Schnee hat und es die Bedingungen zulassen, werden auch die restlichen Skipisten wieder präpariert. Als Alternative zum Teilbetrieb sind die Winterwanderwege geöffnet».

Die Talabfahrt in Sattel-Hochstuckli ist dank Kunstschnee offen.
Bild: Bild: Franz Steinegger

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