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Emmenbrücke

Im «Akku» kann mal bald inmitten von Kunstwerken heiraten

Wer sich in Emmen das Jawort geben will, kann dies künftig auch in der Kunstplattform Akku tun. Der Saal wird dabei immer wieder anders aussehen.

Die Kunstplattform Akku an der Gerliswilstrasse in Emmenbrücke bietet künftig nicht nur Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten. Sie dient ab dem kommenden Mai auch als Zivilstandsamt. Vier Mal im Jahr kann im 500 Quadratmeter grossen Hauptsaal, der sich im ehemaligen Speditionsgebäude der Viscose-Fabrik befindet, geheiratet werden.

Sich das Jawort inmitten von Gemälden und Skulpturen geben – im «Akku» in Emmenbrücke bald möglich.
Bild: Bild: PD

«Die Idee schwirrt schon seit längerem herum», sagt «Akku»-Geschäftsführerin Florence Anliker bei einem Besuch unserer Zeitung. Als sie vor einem Jahr die Leitung der Plattform übernahm, nahm sie die bis dahin unkonkrete Idee auf und führte Gespräche mit dem Emmer Zivilstandsamt – erfolgreich.

Mehr Platz als im normalen Standesamt

Nun ist klar: Am 20. Mai, 1. Juli, 2. und 16. September dieses Jahres können Hochzeitspaare im «Akku» ihr Bündnis offiziell machen. Auch danach soll das Heiraten an vier Tagen pro Jahr möglich sein. Vier Paare pro Datum können maximal heiraten. Auch Apéros und gar Hochzeitsfeste sind im Gebäude möglich. «Wir können für die Trauung sehr viel Platz bieten. Normalerweise ist der Platz in den Zivilstandsämtern beschränkt, hier können bis zu hundert Gäste dem Brautpaar bei der Trauung zusehen», erklärt Anliker.

«Akku»-Geschäftsführerin Florence Anliker.
Bild: Bild: mst

Das Heiraten sei etwas vom Schönsten, das es gebe. Das mitten in zeitgenössischer Kunst tun zu können, mache es noch einmal spezieller. Anliker will mit dem Angebot ein «vielfältigeres Publikum» gewinnen. Sprich: «Durch die Trauungen werden uns Leute besuchen, die sonst nie in unsere Räumlichkeiten kommen würden.»

Im Akku gibt es mehrere zeitgenössische Kunstausstellungen pro Jahr. Auch Konzerte, Aufführungen oder Lesungen gehören ins Programm. «Wie der Raum im Mai und auch später im Jahr aussehen wird, wissen auch wir noch nicht genau. Das macht es für uns wie auch für die Hochzeitswilligen aber auch spannend», sagt Florence Anliker. Was klar ist: Im Mai wird ein Kollektiv um den Künstler Valentin Beck im «Akku» Werke ausstellen.

Gemälde und Skulpturen dienen als Kulisse für die Trauung.
Bild: Bild: PD

Ein aussergewöhnlicher Ort

Dass man in einer Kunstinstitution heiraten kann, ist im Kanton Luzern aussergewöhnlich. Spezielle Lokale gibt es trotzdem: Im Sankturbanhof in Sursee sind Trauungen seit Januar 2017 möglich. 26 Paare haben sich dort gemäss der Stadt Sursee seither das Jawort gegeben. An vier Tagen in der Woche ist das Heiraten möglich. Ebenfalls speziell: In Kriens kann im Schloss Schauensee geheiratet werden, in Horw im Haus am See bei der Villa Krämerstein oder in Luzern im historischen Rathaus.

«Solch aussergewöhnliche Orte für Trauungen gibt es aber nicht viele», sagt Florence Anliker. Im Kanton Luzern sei das «Akku» als eine Mischung aus Museum und Galerie gar einzigartig. Wenn man etwas Ähnliches sucht, müsse man über die Kantonsgrenzen hinaus, beispielsweise ins bernische Burgdorf, wo im Museum Franz Gertsch Vermählungen durchgeführt werden.

Bis jetzt gebe es für den Saal im «Akku» eine Anmeldung für eine Trauung. «Doch wir sind optimistisch, dass sich unser Angebot bald herumsprechen wird.» Nun gelte es, erste Erfahrungen zu sammeln. «Denn für uns ist das auch Neuland», erklärt Anliker. Das Team vom Zivilstandsamt Emmen stehe voll hinter dem Vorhaben und helfe tatkräftig mit. Dem Heiraten in der Kunstplattform steht also nichts mehr im Weg.

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