Heute ist Welthungertag: Dieser erinnert daran, dass Millionen von Menschen auch heute noch immer nicht genug zu essen haben. Passend dazu findet in der Stadt Luzern eine ungewöhnliche Kampagne der Fastenaktion Schweiz statt. Auf dem Mühleplatz steht am Donnerstag ein mobiler Container, in dem ein Escape Room auf die Missstände aufmerksam macht. Das Spiel wird am Mittag durch ein Team aus Politik und Experten eröffnet: Die Kantonsräte Marc Horat (SP) und Tobias Käch (Die Mitte) sowie die Soziologie-Professorin Nadine Arnold und Melanie Marti, Leiterin der Geschäftstelle von Madame Frigo, stellen sich erst den Rätseln im Container, anschliessend stehen sie für Fragen und Gespräche bereit.
Die Fastenaktion Schweiz arbeitet in einem Verbund der Alliance Sufosec, die sich insbesondere für die Förderung der Agrarökologie einsetzt. Seit letzter Woche tourt ein mobiler Container mit der Aufschrift «Escape Hunger» durch die grösseren Schweizer Städte. Darin befindet sich ein Escape Room. Viererteams stellen sich kleinen Rätseln und grössere Aufgaben bringen die nötigen Schlüssel, um zum nächsten Raum zu gelangen. Für das erfolgreiche Absolvieren des Escape Rooms, der vom Team Time Maze gebaut wurde, stehen gerade mal 30 Minuten Zeit zur Verfügung.
Was erwartet die Teilnehmer im Escape Room?
«Die Rätsel drehen sich vor allem um das Thema Agrarökologie», verrät uns Kampagnenleiterin Anselma Künzle am Telefon. So müssen beispielweise anhand von Saatgütern oder verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen möglichst optimale Kombinationen zusammengestellt werden, um an die Schlüssel für die nächsten Räume zu kommen. Es gibt verschiedene Wege, die Aufgaben zu lösen. Für die Organisatoren sei dabei wichtig, «dass die Teilnehmer am Ende mitnehmen, welche Lösungen wirklich nachhaltig und mit den Menschenrechten vereinbar seien.»
Sensibilisierung durch Spiel und Spass
Mit der Wahl eines Escape Rooms solle eine spielerische Sensibilisierung für das Thema stattfinden und gerade auch jüngere Menschen darauf aufmerksam gemacht werden. Bedenken, dadurch den Ernst der Botschaft in den Hintergrund zu drängen, sind laut Künzle unbegründet: «Gerade die spielerische Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema und die Zusammenarbeit als Team schaffen ein positives Erlebnis.» Durch den interaktiven Zugang bliebe so mehr im Gedächtnis haften. Zudem nehme man laut Künzle nur positives Feedback aus Bern mit, wo die Aktion letzte Woche ihren Start hatte.
Der Escape Room stösst auch in Luzern auf Interesse: die Teilnahmeslots für Donnerstag waren bereits seit einigen Tagen ausgebucht. Alle, die leer ausgingen, müssen aber kein Trübsal blasen. Der Container ist auf einer Seite geöffnet und lädt Interessierte und Passanten dazu ein, dem regen Treiben der Teams direkt zuzuschauen oder passiv mitzurätseln.
Hunger ist weiterhin ein grosses Thema
Trotz genug Nahrung gibt es global 670 Millionen Leidende, die nicht wissen, ob sie am nächsten Tag genug zu essen haben. Fastenaktion setzt sich seit bereits über 60 Jahren mit verschiedenen Projekten in zahlreichen Ländern des Globalen Südens ein, um eine menschen- und umweltfreundliche Landwirtschaft zu fördern und Hunger zu beenden.
Interessierte finden den Escape Room am 31.10 und 1.11. in Zürich: www.sufosec.ch/escapehunger
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