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Stadt Luzern

Hotel Schlüssel: Nach Rauswurf der bisherigen Chefin stehen neue Pächter fest

Manuel Berger und Walter «Willy» Willimann übernehmen den «Schlüssel» in der Kleinstadt. Die beiden führen bereits ein Hotel.

Jetzt ist klar, wer das seit Mitte Februar geschlossene Hotel Schlüssel in der Luzerner Kleinstadt übernimmt: Manuel Berger und Walter «Willy» Willimann. Das Duo ist in der Luzerner Gastro- und Hotelszene bestens bekannt. Es führt bereits das Hotel Beau Séjour mit 27 Zimmern (seit 2018) und die Villa Maria mit 8 Zimmern (seit 2022). Dies teilt die Genossenschaft zum Schlüssel als Hausbesitzerin am Donnerstag mit.

Vor dem Hotel Schlüssel (von links): Walter «Willy» Willimann, Reto Schiltknecht und Manuel Berger.
Bild: Bild: zvg

«Es war uns nach der schwierigen Zeit mit der vorhergehenden Pächterin ein Anliegen, den ‹Schlüssel› möglichst schnell in die Hände eines erfahrenen und vertrauenswürdigen Partners zu geben», wird Genossenschaftspräsident Reto Schiltknecht in der Mitteilung zitiert. Und: «Wir freuen uns, dass der Betrieb in diesem historischen Gebäude nach kurzer Pause bald wieder weitergeht.»

Das Hotel Schlüssel (beiges Gebäude) vom Franziskanerplatz her gesehen.
Bild: Bild: zvg

Berger wird in der Mitteilung ebenfalls zitiert. Er sagt: «Der ‹Schlüssel› passt mit seinen zehn Hotelzimmern wunderbar zu unseren anderen Betrieben und die Lage in der Kleinstadt ist natürlich ein Traum für jede Gastgeberin und jeden Gastgeber.» Die beiden Unternehmer übernehmen im «Schlüssel» nicht nur das Hotel, sondern ebenfalls das Restaurant. Auch diesbezüglich haben sie Erfahrung – bis Anfang 2023 waren sie auch im Restaurant «Maihöfli – Oscar de Matos» involviert.

Wiedereröffnung «vor Anfang Juni»

Derzeit machen sich Berger und Willimann – der Pachtvertrag beginnt offiziell am 1. März – mit den Räumlichkeiten des «Schlüssel» vertraut und planen die nächsten Schritte. «Wir gehen fest davon aus, den ‹Schlüssel› vor Anfang Juni und Beginn der Hochsaison wiederzueröffnen», sagt Walter «Willy» Willimann. Parallel zur Klärung aller betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Fragen kümmern sich Berger und Willimann um die Positionierung der Betriebe und Entwicklung sämtlicher Kommunikationskanäle. Nicht zuletzt, um so zeitnah wie möglich «ein motiviertes Team für den Hotel- und Restaurationsbetrieb zu rekrutieren», wie es in der Mitteilung heisst.

Bisherige Pächterin wehrte sich bis vor Bundsgericht

Pächterin des Schlüssels war in den vergangenen Jahren Marija Bucher-Djordjevic, die auch Co-Präsidentin der Stadtluzerner FDP und Grossstadträtin ist. Sie musste den Betrieb nach einem Bundesgerichtsentscheid diesen Monat verlassen. Die Genossenschaft gewährte ihr noch die Öffnung über die Fasnacht. Bucher hatte sich gegen ein Ausweisungsverfahren bis zum obersten Gericht gewehrt – und verloren.

Zwischen ihr und der Hausbesitzerin war es schon länger zum Bruch gekommen. Grund dafür waren «hohe Zahlungsrückstände», wie Schiltknecht Anfang Februar zu dieser Zeitung sagte. Bucher sagte in dem Bericht, der Ursprung des Konflikts habe in der Coronapandemie gelegen – «wir waren uns über die Höhe der Pachtzinsreduktion nicht einig». Sie sei aber sämtlichen Pflichten vollumfänglich nachgekommen und habe ihre Verantwortung übernommen. (hor)

Hinter der Genossenschaft steht eine Studentenverbindung

Die Genossenschaft zum Schlüssel vereint rund 170 Mitglieder der im Jahr 1820 gegründeten Luzerner Studentenverbindung Zofingia. «Altzofinger» ermöglichten mit Darlehen den etappenweisen Kauf der Liegenschaft zwischen 1984 und 2003 sowie deren Sanierung. Miteigentümerin ist die Dr. Fritz Rölli-Stiftung. Sie entstand 1972 durch ein Legat des verstorbenen Altzofingers Fritz Rölli-Bühler. Die Stiftung vermietet im «Schlüssel» kleine Wohnungen an Studenten und vergibt auch Stipendien. Nicht zuletzt ist das Restaurant das Stammlokal der Studentenverbindung.

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