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Hornkuh

«Hörner sind elementar wichtig» – Ausstellung macht auf die natürliche Haltung von Kühen und Stieren aufmerksam

Die IG Hornkuh Uri und Schwyz möchte vom 6. bis 8. Dezember mit Veranstaltungen auf die Wichtigkeit der Hörner und eine gesunde Weiterzucht aufmerksam machen.
Priska Welti (im Bild mit ihrem Stier Viktor) von der IG Hornkuh Uri und Schwyz setzt sich für eine natürliche Haltung von Kühen und Stieren ein.
Bild: zvg

Über Jahrhunderte haben sich Rinder und Ziegen dem Futter von artenreichen Wiesen und dem eigenwilligen Klima der wilden Alpenwelt angepasst. Die orginal braune Kuh ist darum von Natur aus sehr robust, und ihre Hörner sind elementar wichtig, weil sie zum Urwesen der Kuh gehören, wie die IG Hornkuh Uri und Schwyz schreibt. Aus diesen natürlichen Bedingungen haben sich horntragende Rinder- und Ziegenrassen entwickelt. Die Hörner verleihen diesen Tieren Adel, Schönheit und Würde, und herkömmliche Rassen haben die besten Voraussetzungen für eine gesunde widerstandsfähige Weiterzucht, heisst es weiter.

Die noch vorhandenen Horntierrassen werden laut der IG Hornkuh Uri und Schwyz immer mehr von genetisch hornlosen und enthornten Tieren verdrängt, in der Schweiz leben nur noch etwa 10 bis 15 Prozent horntragende Kühe. Da die Haltung horntragender Tiere aus Wirtschafts- und Sicherheitsgründen mehr Aufwand und Kosten verursache, neige die Mehrzahl der Bauern dazu, die Tiere zu enthornen.

Gesunde und wertvolle Produkte kommen aus einer nachhaltigen Landwirtschaft. Aus der Ernährungswissenschaft weiss man, dass Lebensmittel von Horntieren die naturnah gefüttert und gehalten werden, verträglicher und gesünder sind, wie die IG schreibt.

IG setzt sich für natürliche Stierhaltung ein

Das Wissen um das Thema Horn und die Förderung und Erhaltung der Hornkühe, «Stiärä» und Hornziegen ist der IG Hornkuh Uri und Schwyz wichtig, darum veranstaltet die IG vom Freitag, 6. Dezember, bis Sonntag, 8. Dezember, eine Brauchtums-Kultur-Kunstausstellung im Zeughaus Altdorf. Priska Welti lädt Interessierte am Freitag zur Vernissage mit der neuzeitlichen Sage «där Üristiär i Üfbruchsstimmig» ein. Das Programm ist gespickt mit Jodelgesang und urchiger Ländlermusik.

Die IG Hornkuh Uri und Schwyz lädt vom 6. bis 8. Dezember zu einer Kunstausstellung.
Bild: zvg

Priska Welti selbst setzt sich neben dem Hornthema auch schon länger für die natürliche Stierhaltung ein. «Gerade im Kanton Uri ist das wichtig, wo wir ja selbst den ‹Stiär› im Wappen haben. Nach meinem Empfinden hat der ‹Stiär› aber auch im Urner Wappen seine Hörner verloren und er ist eh schon Jahrzehnte wegesperrt worden von den Kühen», wird sie in der Mitteilung zitiert. Durch die rasanten, bedenklichen technischen Fortschritte der letzten Jahre wurden viele Menschen und Tiere durch Computer, Maschinen und Roboter ersetzt, auch den Stier gibt es fast nur noch auf künstlichen Besamungsstellen, heisst es weiter. Dieser Entwicklung, der Enthornung der Tiere und die Verbannung der Stiere aus den Ställen, möchte Priska Welti entgegenwirken.

Es freut sie, dass ein Urner Bauernkollege am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest 2025 in Seedorf seinen eigenen ehrwürdigen «Stiär» Totilas als Siegerpreis stellen darf. Der Name des Stieres bringt einen schon etwas zum Stutzen, wie die IG Hornkuh Uri und Schwyz schreibt und ergänzt: Aber wo Leben ist, da gehört auch der Tod dazu, nur das gibt dem Leben den eigentlichen Sinn. (zvg/vb)

Weitere Informationen unter www.ighornkuh-uri.ch .

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