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Luzern

Hitzkircher befinden am 28. Juni über eine neue Mehrzweckhalle für 12,5 Millionen Franken

Hitzkirch soll eine neue Dreifachturn- und Mehrzweckhalle mit Foyer, Zuschauergalerie und einem Bühnenraum erhalten. Abgestimmt wird gleich über zwei Kredite.
So soll die neue Mehrzweckhalle von Hitzkirch aussehen. (Visualisierung: PD)
Die neue Mehrzweckhalle von Innen. (Visualisierung: PD)

Susanne Balli

Susanne Balli

Die Bevölkerung von Hitzkirch kann am 28. Juni an der Urne über den Bau einer neuen multifunktionalen Mehrzweckhalle befinden. Die Dreifachturnhalle soll auf der Wiese neben dem bestehenden Parkplatz Trottenmatt gebaut werden. Sie soll für den Sportunterricht sowie für weitere Nutzungsgruppen oder für Grossanlässe zur Verfügung stehen.

Gemäss der Abstimmungsbotschaft ist eine neue Mehrzweckhalle notwendig, weil die Kapazität der beiden bisherigen Turnhallen an der Aargauerstrasse und an der Ermenseerstrasse seit Jahren nicht mehr dem Raumbedarf von Schule und Vereinen entsprechen. Zudem seien die beiden Turnhallen 60 beziehungsweise 40 Jahre alt und in diesem Zustand nicht mehr weiter als Turnhallen nutzbar, schreibt der Gemeinderat.

Parkplatzfrage soll Projekt nicht gefährden

Konkret geht es bei der Urnenabstimmung um einen Kredit in der Höhe von 12,5 Millionen Franken für den Bau der neuen Halle. Zudem wird über einen zweiten Kredit in der Höhe von 1,5 Millionen Franken für ein integriertes Parkgeschoss mit zirka 70 Parkplätzen abgestimmt. «Wir wollen der Bevölkerung die beiden Kredite bewusst getrennt unterbreiten», sagt Luzia Ineichen (CVP), Gemeinderätin Ressort Bildung, Kultur und Sport. Bereits 2017 habe die Gemeinde in ihrer Immobilienstrategie eine neue Mehrzweckhalle vorgesehen. «Darin ist die Idee einer unterirdischen Parkanlage nicht enthalten. Diese ist also ein Zusatz, durch den wir aber das Projekt der Mehrzweckhalle nicht gefährden wollen», erklärt Ineichen.

Der Gemeinderat führt mehrere Argumente für eine unterirdische Parkierungsanlage ins Feld – unter anderem den Grundsatz des verdichteten Bauens und den haushälterischen Umgang mit dem Boden. Indem Parkplätze unter den Boden verlegt würden, werde viel Fläche rund um die Mehrzweckhalle frei. Dieser Aussenraum lasse sich grosszügig gestalten und vielfältig nutzen. Zudem könne die freie Fläche als strategische Landreserve dienen, falls dereinst eine Erweiterung nötig sein sollte. Der Gemeinderat nennt aber auch das Argument der Biodiversität bei einem Aussenraum ohne Parkplätze.

Die Finanzierung der neuen Mehrzweckhalle erachtet der Gemeinderat «aufgrund der guten Finanzsituation und gemäss der Mehrjahresplanung der Gemeinde als finanziell tragbar», heisst es in der Botschaft. Jährlich rechnet er mit Kosten in Form von Abschreibungen von rund 350 000 Franken über 40 Jahre. Die Betriebskosten werden auf jährlich 270 000 Franken geschätzt.

Infoveranstaltung findet nicht statt

Aufgrund des durch das Coronavirus bedingten Versammlungsverbotes findet vor der Urnenabstimmung keine Informationsveranstaltung statt. «Wir haben im Rahmen der Immobilienstrategie auf eine breite Mitwirkung in der Bevölkerung Wert gelegt und die Teilnehmer immer wieder gut informiert», sagt Luzia Ineichen. Sämtliche Vorabklärungen und Arbeiten, die es gebraucht habe, seien gemacht worden. «Jetzt brauchen wir einen Grundsatzentscheid, um das Projekt weiterzubringen», sagt sie. Die Bevölkerung finde alle nötigen Informationen in der Abstimmungsbotschaft, aber auch im Internet. «Wer noch Fragen hat, kann sich auch telefonisch beim Gemeinderat melden.»

Im vergangenen Februar wurden die NYX Architectes aus Zürich als Sieger des Architekturwettbewerbs für die Mehrzweckhalle bekanntgegeben. Folgendes ist geplant:

  • Das Gebäude in Mischbauweise, voraussichtlich in Holz-Beton, öffnet sich nördlich zum Schulareal hin.
  • Der Eingangsbereich ist gross und überdacht. Beim Eingang sind Foyer und Küche geplant. Es folgen die drei Sporthallen. Abgeschlossen wird das Gebäude mit dem Bühnen-Mehrzweckraum nach Süden zum Friedhof hin.
  • Das Hauptgebäude wird beidseitig durch Annexbauten ergänzt. Östlich mit Garderoben und Korridor, westlich durch den durchgängigen Geräteraum.
  • Die Zuschauergalerie entlang der drei Hallen verläuft im Obergeschoss über den Garderoben.
  • Die Zahl der Parkplätze des bestehenden Parkplatzes Trottenmatt (bisher knapp 70) wird geringfügig auf zirka 80 erhöht, davon sind zirka 70 in der Tiefgarage.

Bezug im Jahr 2023 vorgesehen

Falls die Bevölkerung das Bauprojekt am 28. Juni absegnet, wird eine Baukommission die nächste Planungsstufe zum Bauprojekt begleiten. Baugesuch, Baubewilligung, Ausschreibung und Vergaben sollen im nächsten Jahr folgen. Der Bezug der neuen Mehrzweckhalle ist für 2023 geplant.

Die zwei alten Turnhallen sollen weiterhin genutzt werden. Jene an der Aargauerstrasse soll künftig als neues Atelier für Werken und Gestalten zum Einsatz kommen. An der Ermenseerstrasse sollte ein neues Feuerwehrlokal realisiert werden.

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