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Nidwalden

Hans Wicki und Peter Keller wollen weiterhin nach Bern

Die Parteien bringen sich langsam in Stellung für die National- und Ständeratswahlen vom kommenden Jahr. Möglich, dass die bisherigen zwei Bundesparlamentarier Konkurrenz bekommen.
Die Nidwaldner Vertreter in Bundesbern: Ständerat Hans Wicki (links) und Nationalrat Peter Keller. (Bild: Markus von Rotz (Stans, 17. Juni 2017))

Matthias Piazza

Die nationalen Wahlen vom 20. Oktober des kommenden Jahres werfen ihre Schatten voraus: Bis am 2. September müssen die Kandidaturen für den Nidwaldner National- und Ständeratssitz eingereicht werden, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Es ist gut möglich, dass die zwei bisherigen Nidwaldner Bundesvertreter auch die neuen sind. «Ich bin immer noch motiviert und werde mich sehr gerne für eine weitere Legislatur zur Verfügung stellen, sofern mich meine Partei wieder portiert», sagt auf Anfrage der amtierende FDP-Ständerat Hans Wicki (54), der vor Kurzem noch im medialen Rampenlicht als Bundesratskandidat stand. Darüber werde man parteiintern im Januar sprechen.

Mit seiner Wahl ins Stöckli vollbrachte der ehemalige Nidwaldner Baudirektor am 18. Oktober 2015 Historisches. Zum ersten Mal gelang es der FDP, den Ständeratssitz an sich zu reissen. Seine CVP-Konkurrentin Therese Rotzer machte 2011 Stimmen weniger. Vorher, also seit nicht weniger als 167 Jahren, hatte stets ein Vertreter der CVP auf dem Ständeratssitz Platz genommen, zuletzt Paul Niederberger, der nach acht Jahren zurücktrat. In seiner ersten Legislatur reichte Hans Wicki drei Vorstösse ein, unter anderem für die LSVA-Befreiung für alternative Antriebe.

«Amt als Nationalrat ist eine schöne Aufgabe»

Auch der erste Nidwaldner SVP-Nationalrat Peter Keller (47) will’s wieder wissen. «Sehr gerne würde ich eine dritte Legislatur anhängen», meint der Hergiswiler, der seit Dezember 2011 im Nationalrat sitzt – als Nachfolger von Edi Engelberger (FDP). Der ehemalige SVP-Landrat schlug seinen FDP-Konkurrenten Heinz Risi damals mit fast 1800 Stimmen Vorsprung. «Das Amt als Nationalrat ist eine schöne Aufgabe. Vor allem in der zweiten Legislatur konnte ich mich etablieren und Einfluss nehmen», sagt Keller, der auch Mitglied der Finanzkommission ist und bisher 36 Interpellationen, 6 Motionen, 3 Anfragen und 3 Parlamentarische Initiativen eingereicht hat. Als Highlight streicht er seinen erfolgreichen Kampf gegen ein atomares Endlager am Wellenberg hervor, den er zusammen mit seinem Obwaldner Amtskollegen Karl Vogler (CSP) führte.

In der kommenden Legislatur wolle er sich im Fall einer Wiederwahl vor allem um die Berufsbildung und den nationalen Finanzausgleich kümmern. «Die Idee der Solidarität darf nicht dazu führen, dass Kantone, die gut wirtschaften, bestraft werden, indem sie immer mehr in den Ausgleichstopf einzahlen müssen.» Kantonalpräsident Christoph Keller stellt seinem Bruder ein gutes Zeugnis aus. «Er macht seine Sache hervorragend, ist in Bundesbern sehr gut vernetzt und in Nidwalden über die Parteigrenzen hinweg anerkannt.» Er gehe darum davon aus, dass die SVP am 16. Januar ihren Nationalrat einstimmig für die Kandidatur nominiere.

Treten CVP oder die Grünen auch an?

Die Frage, ob die CVP den verlorenen Ständeratssitz wieder zurückerobern will oder einen Nationalratskandidaten portiert, will Parteipräsidentin Therese Rotzer nicht konkret beantworten: «Wir führen im Moment Gespräche mit möglichen Kandidaten. Derzeit ist noch alles offen», sagt sie dazu.

Ob die Grünen mit einem Stände- oder Nationalratssitz liebäugeln, will Kantonalpräsident Leo Amstutz auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. «Die Wahlen sind bei uns ein Thema», sagt er dazu.

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