notifications
Stadt Luzern

«Das löst das Problem nicht» - Handyverbot an Stadt-Schulen fällt durch

Nach dem Kanton sagt auch die Stadt Nein zu einem strikten Handyverbot - wünscht sich aber mehr Konsequenz in der Umsetzung bestehender Regeln.

Sollen Handys an Luzerner Schulen künftig komplett verboten werden? Darüber debattierte am 18. Dezember der Grosse Stadtrat. In einer intensiven Runde mit vielen Wortmeldungen zeigte sich schnell: Es gibt einen grundsätzlichen Tenor, aber keine einheitliche Haltung. Gerade die Formulierung als «Verbot» wurde kritisch diskutiert. Die Uneinigkeit spiegelte sich dann in der Abstimmung: Der Antrag wurde hauchdünn mit 23 zu 21 Stimmen abgelehnt.

Das von der Mitte-Fraktion eingereichte Postulat forderte ein striktes Handyverbot an städtischen Schulen: Ziel solle eine Verbesserung der Konzentration und der sozialen Interaktion sein. Die Forderung hatte die Unterstützung des Stadtrats, und auch der Grossteil im Parlament erachtet die Ziele als verfolgenswert.

Ein striktes Verbot löst das Problem nicht

Mehrere Voten - etwa Maël Leuenberger (SP) - betonten allerdings, dass ein «Verbot das Problem nicht löst, sondern nur verlagert». Weiter sei ein striktes Verbot «nicht zielführend», da es die heutige Realität nicht abbilde, schliesslich gehören Handys und soziale Medien heute zum Alltag und der bewusste Umgang müsse geschult und sensibilisiert werden. Ein Verbot würde die Schulen genau dieser Möglichkeit berauben.

Benji Gross (SP) verwies darauf, dass «Verbot das falsche Wort» ist und meinte: «Es braucht klare und gleiche Regeln für alle.» Die städtische Schulordnung sieht bereits heute ein Verbot für den privaten Gebrauch von Smartphones im Schulzimmer, auf dem Pausenhof und in den Betreuungsangeboten vor. In der Realität werden diese Regeln allerdings noch zu verschieden gehandhabt.

Mit der Ablehnung sagt die Stadt zwar Nein zu einem einheitlichen Verbot und greift nicht aktiv in die Schulordnung ein - nimmt damit aber auch die Schulen in die Verantwortung, an «einer klaren und einheitlichen Umsetzung der Regeln» zu arbeiten.

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)