Hinter einem würdevollen Abschied von einem geliebten verstorbenen Menschen stecken Handwerk und Kreativität. In Sargtischlereien und Urnenwerkstätten entstehen die letzten irdischen Hüllen für die sterblichen Überreste. Und Grabbildhauereien sorgen für das sichtbare Gedenken an die verblichenen Mitmenschen.
Mit ihrer Wander-Fotoausstellung «Handwerk des Abschieds» will die Pfarrerin und Fotografin Silvia Trüssel aus dem Zürcherischen Tagelswangen einen niederschwelligen Zugang schaffen zu einer Thematik, die in der modernen Gesellschaft nach wie vor stark tabuisiert wird. Die Angst vor der Endlichkeit, vor dem Endgültigen, vor dem Unausweichlichen hält viele Menschen davon ab, sich mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen, wenn sie noch mitten im blühenden Leben stehen.
Die Bilder von Silvia Trüssel wollen diesen Berührungsängsten entgegenwirken, sie zeigen, dass selbst der Tod voller Leben steckt, auch wenn es im Hintergrund stattfindet. Auf sechs Konsolen in der reformierten Kirche von Rotkreuz gewährt Trüssel fotografische Einblicke in die Werkstatt der Sargmacherei Gerber in Lindau ZH. Oder ins Atelier HerzART von Sara Diener in Winterthur, wo tönerne Urnen entstehen und je nach Wunsch fantasievolle Gestalten annehmen – zwei liebevoll gefertigte Exemplare sind Teil der Ausstellung. Oder man schaut Robin Sager über die Schulter, der in Dietikon mit alten Techniken eigenhändig Grabmäler herstellt.
Die kleine, berührende Fotopräsentation nimmt dem Thema Tod die Schwere, Sterben und Abschiednehmen werden nah- und greifbarer. «Handwerk des Abschieds» ist noch bis und mit Freitag, 14. November, in der reformierten Kirche zu sehen, jeweils von 9 bis 17 Uhr.



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