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Luzern

Granador-Areal in Hitzkirch/Ermensee: Studie zeigt grosses Potenzial auf

200 Arbeitsplätze und Dutzende Wohnungen: Eine Studie zeigt erstmals, wie sich das brach liegende Areal auf der Gemeindegrenze von Ermensee und Hitzkirch entwickeln könnte.
Das Gebäude der ehemaligen Mosterei Granador auf der Gemeindegrenze von Ermensee und Hitzkirch soll mehreren Überbauungen mit Wohnungen und Platz für das Gewerbe weichen. (Archivbild: Dominik Wunderli)

Niels Jost

Niels Jost

Die Stimmbürger von Ermensee können in gut zweieinhalb Wochen die Weichen für die künftige Entwicklung ihres Dorfes stellen. An der Gemeindeversammlung vom 25. November nämlich ist die Teilrevision des Zonenplans und des Bau- und Zonenreglements im Gebiet Tampitäller traktandiert. Diese umfasst das seit Jahren brach liegende Areal des ehemaligen Obstverarbeitungsbetriebs Granador, welches an der Gemeindegrenze zu Hitzkirch liegt. Dieses soll nun von der Industriezone in eine Arbeits- und Mischzone umgezont werden, wie die folgende Karte zeigt:

Damit würden für die künftige Entwicklung des Areals dieselben Voraussetzungen geschaffen, wie auf Hitzkricher Boden. Zur Erinnerung: 2016 haben die dortigen Stimmbürger ihren Teil des Gebiets bereits in eine Mischzone umgezont.

Nun soll Ermensee folgen. Mit der Umzonung würde die Eigentümerin, die Areal Hitzkirch Zug AG, grünes Licht für die Planung erhalten. Denn das Potenzial der rund 40 000 Quadratmeter grossen Fläche ist hoch, wie eine Markt- und Standortanalyse zeigt, welche die Eigentümerin in Auftrag gegeben hat und die diese Woche publiziert wurde.

Eigentümerin möchte Bevölkerung einbeziehen

Konkret sollen in den nächsten acht bis zwölf Jahren in mehreren Etappen rund 200 Arbeitsplätze und Wohnungen für etwa 480 Personen entstehen. Bei Letzterem ist ein «breiter Wohnungsmix» mit Miet- und Eigentumswohnungen vorgesehen. Diese richten sich insbesondere «an eine breite Mittelschicht sowie an steuerkräftige Paarhaushalte ab 50 Jahren». Auch die Gewerberäume sollen möglichst durchmischt sein. Zur Zielgruppe gehören lokales Gewerbe, Industrie, Dienstleistungen oder Betriebe in den Bereichen Medizin, Sport, Lebensmittel und Gastronomie.

Welche Unternehmen dabei in Frage kommen, werde sich nach der Durchführung des Projektwettbewerbs zeigen, sagt Christof Meyer von der Sayano Family Office AG. Die Areal Hitzkirch Zug AG ist eine Tochterfirma dieses Unternehmens. «Wird der Umzonung zugestimmt, starten wir Anfang 2020 mit dem Studienauftrag», so Meyer. Die ersten Resultate würden dann im Herbst 2020 vorliegen. Anschliessend werde ein Gestaltungsplan erarbeitet. Dabei möchte man eng mit den Behörden zusammenarbeiten. Ziel sei es, «mit dem neuen Quartier die Attraktivität des Ankunftsorts am Bahnhof Hitzkirch zu stärken und neue Wohn- und Dienstleistungsangebote zu schaffen», so Meyer. Er fügt an: «Eine Mitwirkung der Bevölkerung ist angedacht.»

27 Millionen Wertschöpfung dank Überbauungen

Wie wichtig die Entwicklung des Areals für beide Gemeinde ist, zeigt sich etwa im Wertschöpfungspotenzial, welches gemäss der Studie rund 27 Millionen Franken beträgt. Für Ermensee kommt hinzu, dass die Gemeinde ausserhalb des Tampitällers kaum mehr wachsen kann. Denn bekanntlich gehört das 1000-Einwohner-Dorf zu den Rückzonungsgemeinden. «Das Areal ist unser Kerngebiet für die künftige Entwicklung», sagt denn auch Gemeinderat Lukas Wedekind. Ihm zufolge sei es eine einmalige Chance, die Überbauung eines solch grossen, zusammenhängenden Areals mitbestimmen zu können. Diese Möglichkeit biete sich den Gemeinden unter anderem dank einer Vereinbarung, welche sie mit der Areal Hitzkirch Zug AG getroffen haben.

Bevor die Bagger auffahren, ist aber erst die Abstimmung abzuwarten. Der Tenor ist laut Wedekind positiv: «Nach Jahren des Stillstands begrüssen viele, dass nun endlich Bewegung kommt in das Granador-Areal.»

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